Wer es noch nicht wusste, ich bin seit einigen Jahren begeisterter Plastik-Modellbauer. Was die meisten zur Verzweiflung bringt, ist für mich eine Art Entspannung. Und dann das Endergebnis zu sehen, ist eine besondere Freude.
Und so habe ich mit meinem Hobby hier in El Paso eine neue Heimat gefunden. Seit gut zwei Monaten bin ich Mitglied in der El Paso Scale Model Society, dem Modellbauclub von El Paso.
Dieser Club existiert seit 1970 und ist amtlich gelisteter Club der International Plastic Model Society.
Die Mitglieder des Clubs basteln alles, was ein großes Original hat. Von Holzfiguren eines Karussells, über Tonfiguren, Holzfiguren oder Holz-Autos oder Science-Fiction. Die Meisten bauen aber Plastikmodelle von militärischem Gerät.
Das fängt an bei Panzern, Schiffen und hört bei Flugzeugen aller Art wieder auf.
Die Mitglieder in diesem Club gehören vorwiegend der älteren Generation an. Viele sind Veteranen der US-Streitkräfte und haben teilweise selbst an den großen Originalen geschraubt. Mindestens einer ist sein Original auch selbst geflogen und erzählte mir bei den letzten Meetings von seinen Missionen im zweiten Weltkrieg, wo er mit seinem B-29 Bomber hauptsächlich von Korsika aus die Nachschubwege der deutschen Truppen in den Alpen zerstört hat.
Der Club trifft sich einmal im Monat, meistens am ersten Sonntag im Monat. Viele präsentieren ihre neuen Werke, man tauscht Erfahrungen aus und stellt neue Bausätze den anderen vor.
Für den vergangenen Sonntag hatte unser "el presidente" eine Ausstellung in einer großen Shopping Mall organisiert. Knapp 20 Mitglieder des Clubs haben eine Auswahl ihrer Werke dort ausgestellt.
Und ich war mit einer Auswahl meiner Modelle ebenfalls dabei.
Extra für diesen Tag habe ich diese Platte zu einem Ausschnitt einer Flightline (Vorstartline) gefertigt.
Modell einer F-15E Strike Eagle von McDonnell Douglas im Maßstab 1:48.
Modell einer F-15C Eagle von McDonnell Douglas im Maßstab 1:48, daneben diverses Zubehör.
Die zwei Modelle rechts hatte ich nur mitgenommen für den Fall, dass noch Platz übrig bleibt. Und da drei Mitglieder kurzfristig nicht kommen konnten, konnten sich alle ein bisschen "breiter" machen.
Die Figuren hatte ich sicherheitshalber auf der Platte fest geklebt, damit sie nicht "abhauen".
Hier ein paar Bilder von der Ausstellung.
Ein Highlight war aber dieses Diorama meines amerikanischen Arbeitskollegen Gustav. Es heißt "End of the road".
Am späten Nachmittag haben wir unsere Ausstellung wieder abgebaut.
Alles wurde wieder transportfähig verpackt.
Unterm Strich war es für uns eine gelungene Veranstaltung und für mich eine sehr schöne Erfahrung. Und obwohl wir nichts verkaufen durften, hatten einige Passanten schon ihre Brieftasche gezückt.
Der Lohn für unsere Arbeit waren aber die leuchtenden Kinderaugen, die mit Anlauf auf unsere Tische zustürmten und von ihren Eltern gerade noch daran gehindert werden konnten, irgendetwas anzufassen.