Freitag, Mai 25, 2007

Live Firing

Live Firing? Leif wat? - mögen sich einige von Euch geschätzten Lesern unseres Blog vielleicht gedacht haben.

Die Deutsche Luftwaffe führt hier am Taktischen Aus- und Weiterbildungszentrum Flugabwehrraketen in El Paso / Texas seit 1966 die Ausbildung der Waffensystem-Bediener für die Flugabwehr durch.

Der Lehrgang dauert in der Regel ein halbes Jahr. Einem guten Lehrgang (obwohl, jeder Lehrgang ist gut, denn wir bei der Luftwaffe sind alles Elitesoldaten ;)) wird zum Schluss des Lehrgangs die Möglichkeit eines oder mehrerer scharfer Schüsse mit Flugabwehrraketen gegeben. Dabei wird natürlich kein Flugzeug geopfert, davon haben wir eh zu wenig. Geschossen wird auf billigere Drohnen.
Da ich ja bei einem Fliegenden Geschwader (also den Gegnern) groß geworden bin, wollte ich mir die Möglichkeit eines Live Firing mit Flugabwehrraketen vom Typ Patriot nicht entgehen lassen.



Die ganze Woche waren die Jungs schon draußen in der McGregor Range bei den Nachbarn in New Mexico.


Dieses riesige (hier ist alles riesig) militärische Sperrgebiet bietet ausreichend Platz.
Deutsche Tornados des Flugausbildungszentrum Luftwaffe von unseren Nachbarn aus Holloman / New Mexico flogen dabei die anfliegende Feinddarstellung, um den Besatzungen der Flugabwehrstellungen den theoretischen Feinschliff zu geben.


Heute sollten dann die Drohnen diesen Job übernehmen und in der Wüste von New Mexico ihr langweiliges Leben als Drohnen-Dasein aushauchen.

Die letzten drei Bilder stellte www.luftwaffe.de zur Verfügung.

Aus sicherer Entfernung konnten wir sehen, wie in unterschiedlichen Zeitabständen vier Patriot-Raketen ihren Launcher verließen und die mit Radar aufgefassten anfliegenden Drohnen vom Himmel holten.


Diese waren allerdings, aufgrund der sicheren Entfernung, mit normalem Auge nicht zu sehen. Man sah nur die startenden Flugabwehrraketen, ihren langen Schweif und die anschließende Explosion am Himmel. Erst dann schafften die Schallwellen es, den Krach zu uns rüber zu tragen. Kurz gesagt, sie waren fix unterwegs und das anvisierte Ziel hatte einfach keine Chance. Trotzdem muss man das mal mit eigenen Augen gesehen haben. Aber als Pilot hat man doch die eine oder andere Möglichkeit, den Raketen zu entkommen. HUAH

Ein kurzes Highlight gab es vor diesem Spektakel. Eine Klapperschlange hatte genug von der Wüste und ließ sich von einem Tierfänger einfangen.

Für mich war es das erste Mal, solch eine Schlange von so Nahem zu sehen. Sehr beeindruckend fand ich ihr lautes Rasseln mit dem Schwanz. Unglaublich laut und penetrant war dieses Geräusch. Also wer diese letzte Warnung in der Wildnis überhört - selbst schuld. ;)


Wir wünschen unserer Familie,
unseren Freunden und Bekannten und allen Anderen, die aufmerksam und interessiert unseren Blog lesen, ein frohes Pfingstfest und ein paar schöne freie Tage.

Nicht zu vergessen, dem FC Hansa einen herzlichen Glückwunsch - AUFSTEIGER 2007 !! STRIKE !!!!!
Bin happy und stolz.

Freitag, Mai 18, 2007

Happy Father's Day

Herrentag ist für die deutschen Soldaten frei (z. B. im Gegensatz zum 1. Mai, den haben wir nicht als deutschen Feiertag). Und nach dem Rohrbruch vor unserem Haus am Mittwochabend (inzwischen ist alles wieder heil), stand für gestern abend Spaß auf dem Plan. Wir hatten uns Karten für eine "Gunshow" gekauft. Diese Gunshow wird in unregelmässigen Abständen (nach Bedarf) von den "Wild Bunch El Paso Gunfightern" veranstaltet - eine Art Laienschaupielgruppe mit wechselnden Akteuren. Wechselnde Akteure deshalb, weil diese Truppe aus deutschen Soldaten besteht (und früher oder später muss jeder wieder heim). Geboten wurde einiges, nicht nur ein Schauspiel, sondern ein komplettes Rahmenprogramm mit BBQ und Musik (Western-Musik natürlich) und Bier (natürlich). Das Ganze fand in New Mexico auf dem Anwesen von Günther statt, einem ehemaligem deutschen Soldaten, der aber schon seit Urzeiten in den Staaten lebt. Inzwischen ist er Bauunternehmer. Los ging die Veranstaltung 6:30 pm und so kamen wir im Hellen auf seinem Grundstück irgendwo in der Wüste an. Kakteen schließen es derart ein, dass sie einen künstlichen Zaun entbehrlich machen.

Es gab auf dem gesamten Grundstück und im Haus verschiedene Western-Devotionalien. Dies und die gesamte Veranstaltung brachten mich zu der Überlegung, ob vielleicht die Deutschen die besseren Texaner sind?

Das ist das Wohnhaus. Günther hat es aus dem Sand (oder Lehm?) der Wüste gebaut.

Rechts neben dem Haus ist auch schon die Kulisse für das spätere Spektakel - ein Holz-/Pappnachbau der Stadt Gotham City mit allem was dazu gehört. Sogar einen Galgen gibt es:
Gehängter und Zuschauer können einen wunderschönen Panorama-Blick auf die Berge genießen, wobei sich der Gehängte des Ausblickes nur kurzfristig wird erfreuen können.



Während draußen überall liebevolle kleine Details an den "Wilden Westen" erinnerten, war es im Haus genauso. Angeblich hat Günther alle seine Dekorations- und Möbelstücke gesammelt und nicht etwa gekauft, so sagt er zumindest. Ein paar hat er bestimmt auch geschenkt bekommen, wer weiß!

Stilecht mit Cowboyhut und Boots.

Das ist Rick und von ihm kam stimmungsvolle Western- und Countrymusik. Er hat gut gesungen und wenn einem nicht schon die Gegend und das Anwesen in Wild-West-Stimmung versetzt haben, dann hat es die Musik geschafft.

Der Anblick mag täuschen, ich war auch in Westernstimmung: ich hatte meine Cowboyboots an. Ein Hut fehlt mir noch - für das nächste Mal ...


Mit Einbruch der Dunkelheit begann die Show, natürlich passend auf Englisch. Die Geschichte ist schnell erzählt: Gotham City ist verlassen, nichts mehr los. Dann kommen zwei Westernhelden (natürlich die Bösen) und bieten an Geld für ein Casino zu geben - das soll wieder mehr Leute und besonders Frauen in die Stadt locken. Die Leute der Stadt haben drei Monate Zeit das Geld zurückzuzahlen. Aber der Vertrag hatte eine zweite Seite, die später eingefügt wurde. Natürlich fliegt der ganze Schwindel nach ein paar Verwirrungen auf.
Rechts ist Günther - tagsüber Bauunternehmer und abends Sheriff von Gotham City.




Und wie sich das gehört, wird auch einer der Bösen erschossen. Gehängt werden dafür soll natürlich ein Unschuldiger, der zur falschen Zeit am falschen Ort war, aber Gott sei dank, kann sich vorher noch alles aufklären und es gibt ein Happy End.

Die Darsteller ließen sich feiern. Nach der Show durfte Rick dann wieder Musik machen und es ging mit der Party weiter.


Auf dem Rückweg machten wir einen kurzen Abstecher in die Berge um uns El Paso bei Nacht anzusehen - ein beeindruckendes Lichtermeer.

So, sind nun Deutsche die besseren Texaner, oder was!?





Mittwoch, Mai 16, 2007

El Paso Zoo

Strauß

Seelöwen-Show

Nach kurzer informativer Einweisung für uns ...

... durften Billy (Trainerin) und Sunny (Seelöwe) loslegen

Sunny ist 20 Jahre und hier geboren

Flossenkontrolle

Zuschauer

Einer von Sunny's letzten Tricks

Ein trauriges, kleines, kahles Gehege für die Ziegen

2 Elefanten

Dieser Orang-Utan hatte von der Sonne ...

... und den Besuchern offensichtlich genug und versteckte sich unter einem Sack

Schildkröten

Der Zoo ist sehr schön angelegt

Auch ein Tapir braucht Abkühlung

Black Bear

Tiger

Auch mir war sooooo warm

Unbekannter Vogel im südamerikanischen Atrium

Immer noch auf dem südamerikanischen "Kontinent"

Vielleicht ein Flamingo in klein?

Krokodil

Wolf


Wenigstens die Affen machten etwas Action trotz der Hitze

Dies ist eine Auswahl der Tiere, die wir gesehen haben. Der Zoo ist recht klein und sehr schön angelegt. Viele Gehege sind sehr hübsch und gepflegt, aber leider gab es auch ein paar recht kleine und vernachlässigte Gehege. Die Tiere, in diesen Gehegen sah recht armselig aus und ich hatte den Eindruck, dass sie aus irgendeinem Grund recht stiefmütterlich behandelt werden.

Es war ein amüsanter Nachmittag und ein Besuch schadet nicht, aber es gibt definitiv beeindruckendere Zoos.