Donnerstag, Januar 03, 2008

Happy New Year!

Wir wünschen Euch allen ein frohes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Unser Silvester war ruhig - es gab kein Feuerwerk. Ja, Ihr habt richtig gelesen: KEIN Feuerwerk. Das ist nun kein 100%iges KEIN, aber viel los war nicht. Wir sind um Mitternacht auf dem Scenic Drive in die Berge gefahren. Von dort oben hat man einen schönen Blick auf den größten Teil von El Paso und Juárez. Aber auch von dort oben sah es gar nicht nach Silvesternacht aus. Ein paar vereinzelte Raketen gab es schon, aber kein Feuerwerk, wie wir es aus Deutschland kennen. Warum das so ist, wissen wir nicht genau. Private Feuerwerks-Ballerei ist innerhalb der Stadtgrenze nicht erlaubt.

Auch unsere restlichen Festtage waren ruhig und eigentlich weniger festlich. Zum Einen lag es daran, dass Weihnachten ein Familienfest ist und unsere Familie ist ja einige Tausend km weg. Zum Anderen spielt aber auch das Wetter eine ganz erhebliche Rolle. In El Paso war es frisch, aber nicht kalt. Es war trocken und den ganzen Tag schien die Sonne. Der Himmel war strahlendblau. Es war wirklich sehr schwer dabei in weihnachtliche Stimmung zu kommen. Wir beide sind einfach zu sehr an deutsches Weihnachts(mist)wetter gewöhnt.

Aber so schnell geben wir ja nicht auf: am Heiligabend sind wir in das benachbarte Old Mesilla, NM gefahren. Dort fand abends auf dem historischen Marktplatz ein Weihnachtssingen statt. Bekannte und weniger bekannte Weihnachtslieder wurden von den "Mesilla Singers" vorgetragen. Die Liedertexte wurden verteilt und so konnten auch wir uns in Weihnachtsstimmung singen. Das Foto im vorherigen Post ist übrigens vom Weihnachtssingen.

Den ersten Weihnachtsfeiertag (der auch in den USA gefeiert wird) haben wir mit Turkey-Kochen (Jens), Western gucken (Jens und ich) und Turkey essen (Jens und ich) verbracht. Der Westerntag war wirklich klasse: da wo die Filme gedreht wurden und die Handlungen spielten, leben wir gerade oder waren schon mal dort.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag (der nicht in den USA gefeiert wird) waren wir zum Turkey-Verdauungsspaziergang in die Franklin Mountains. Karge Berglandschaft und biestige Kakteen, wenn man vom Weg abkam. Einige haben mir die Beine durch die Jeans zerstochen.

Auf einem Weg in den Franklins

Eine alte Camp-Stelle abseits des Weges: durchschossenes und rostiges Fundstück


Zwischen den Feiertagen hatte Jens keinen Urlaub, aber es war eine kurze Woche für ihn. Am Tag vor Silvester haben wir noch einen sehr schönen Tagesausflug nach New Mexico zur "Three Rivers Petroglyph Site" gemacht. An dieser Stelle gibt es eine sehr große Ansammlung von historischen indianischen Felsgravuren. Die Historiker ordnen sie den Jornada Mogollon Indianern zu. Die äußere dunkle Gesteinsschicht ist durch Oxidation der Felsmineralien mit der Luft entstanden. Und in diese dunkle Schicht haben die Indianer mit Steinwerkzeugen ihre Bilder geritzt. Die Felszeichnungen sind ca. 1000 Jahre alt. Trotz der langen Zeit, die sie schon bestehen, sind sie sehr empfindlich.

Wir sind an diesem Tag insgesamt 500 km gefahren. Dimensionen sind das! Aber gelohnt hat es sich allemal. Die Landschaft ist jedes Mal wieder faszinierend (wenn man karge Wüsten- und Berglandschaft mag). Die Strecke sind wir nun schon öfter gefahren, denn dort in der Nähe sind auch die White Sands, Alamogordo und unser Road Trip führte auch dort entlang. Aber ich kann mich jedes Mal wieder begeistern.

Die letzte Streckenabschnitt bevor wir "Three Rivers Petroglyph" erreichen. Der Park liegt kurz vor den Bergen. Zuerst sind wir aber noch "kurz" in die Berge gefahren. Der Name "White Mountains Wilderness" klang sehr versprechend ...

Der Asphalt hörte auf, aber dafür gab es viele Wanderwege.

Wir gingen diesen Weg, der auf einen kleinen Berghügel führte.

Es war wunderbar ruhig und idyllisch. Ein Rudel Rehe haben wir aufgeschreckt und dieses Exemplar sprang zwei Meter vor uns über den Weg. Es war so toll anzusehen, dass ich nicht mal die Kamera für ein Foto hochgerissen habe. Gut, dass es nach einigen Metern stehen blieb und uns anschaute ...

In den Bergen war es wirklich sehr ruhig und allein. Mir wurde es ziemlich schnell zu ruhig (Bärengebiet!) und wir sind umgedreht und zu unserem eigentlichen heutigen Ausflugsziel gefahren. Die Felszeichnungen waren sehr imposant anzusehen und es ist ein wenig unvorstellbar, dass sie tatsächlich schon so alt sein sollen. Sie sehen gar nicht so aus.


Keine Felszeichnung, der ist echt und saß ganz ruhig zwischen den Felsen.



Es gab viel zu sehen, zu erkunden und zu erklettern.




Da unten liegen die Felsen in denen wir rumgeklettert und uns die Zeichnungen angeschaut haben. (Eventuell müsst Ihr das Foto mal großklicken, dann seht Ihr es besser). Drumherum gibt es weites Land und Bergketten.

Viel Nichts ...

... aber mit schönem Weitblick

"For Rent or Sale" stand auf einem Schild daneben.

Das waren also unsere ersten amerikanischen Festtage. Die nächsten werden gewiss folgen, wenn auch nicht sofort.

3 Kommentare:

  1. Moin Moin,

    obwohl ein wenig spät, wünsche ich euch ein schönes neues Jahr 2008 mit viele spannenden und schönen Erlebnissen.

    Viele Grüße in meine "alte" Heimat

    Mike

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  2. Hi Mike,

    danke für die Wünsche. 2008 wird bestimmt genauso spannend wie 2007. Wir werden berichten ...

    Grüße

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  3. Ist das Weiße auf den Bergen Schnee? Wäre dann ein Vorschlag für's nächste Weihnachten sich dort oben hinzusetzten :-) wenn ihr ohne dieses bescheuerte mitteleuropäische Wetter keine Weihnachtsstimmung kriegt!

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