Samstag, Juni 28, 2008

Tuscon, Arizona, Teil 2 - Bear Canyon und Mt. Lemmon

Wer hätte es gedacht!? Nun folgt doch tatsächlich schon der 2. Teilbericht unseres Trips nach Arizona.

Nachdem es am Vortag stürmisch und kalt war, war der Samstag ein wunderschöner Sommertag. Für uns warm, für die Region Tuscon, aber eher kalt. Die Temperaturen erreichten "nur" 28°C. Die Sommer in Tuscon sind wesentlich heißer als in El Paso, darum sind dort 28°C nicht sehr heiß. Diesen Tag wollten wir in der Natur verbringen und so fuhren wir nach einem ausgiebigen Frühstück in den Bear Canyon. Dieser Canyon liegt am nördlichen Stadtrand im Coronado National Forest. Es ist ein großes Freizeitgebiet mit vielen Wanderwegen und auch noch einem anderen Canyon. Wir entschieden uns für den Bear Canyon.

Entgegen dem Namen erwarteten uns dort jedoch keine Bären, sondern Pumas (Mountain Lion). Eigentlich sind das sehr scheue Tiere, die zudem das Jagen bei Tageslicht vermeiden, wenn sie können. In dieser Region sind die Berglöwen (oder Pumas) aber zu einem "Problem" geworden, da einige der Tiere ihr Verhalten geändert haben. Sie sind nun auch während des Tages aktiv und haben ihre Angst vor dem Menschen verloren. Sie betrachten den Menschen als Beutetier. Am Parkeingang bekamen wir einen Zettel mit "FAQ" und hilfreichen Verhaltensregeln im Falle einer Begegnung. Fraglich jedoch, ob ich im Ernstfall auch diese Verhaltensregeln hätte befolgen können oder mich wenigstens an sie erinnern. Gott sei dank, muss ich die Beantwortung dieser Frage schuldig bleiben.


Auf dem Schild steht "Achtung! Hohe Aktivität von Berglöwen.
Betreten auf eigene Gefahr".
Na wenn das nicht Vorfreude auf die Wanderung aufkommen läßt,
dann weiß ich auch nicht.

Vom Parkplatz mussten wir noch etwa eine Stunde laufen
bevor wir endlich im Canyon waren.

Aber auch da gab es schon interessante Dinge zu sehen.

Da kommt endlich der Weg in den Canyon.

Im Canyon

Ist der nicht eine Schönheit?

Abgesehen vom kleinen Trampelpfad war es unberührte Natur.

Schatten gab es keinen und so war eine Erfrischung genau richtig.




Nach ca. 4,5 Stunden waren wir wieder auf dem Parkplatz.

Die Natur war bezaubernd schön und die Wanderung hat trotz der ständigen Sonne und unserem zu knapp bemessenen Wasservorrat Spaß gemacht. Allerdings waren wir am Ende auch beide ziemlich groggy. Die Berglöwen hatten uns auch nicht als Beute auserkoren. Eine Tatsache, die mich besonders happy machte. Wir haben nicht einmal einen Puma gesehen, dafür aber Bekannte aus El Paso auf dem Rückweg getroffen. Wie klein ist die Welt?

Auf dem Parkplatz hatten Ground Squirrels ihren Bau.
Dies sind 2 junge Ground Squirrels im Parkverbot..

Da der Nachmittag erst angefangen hatte, fuhren wir noch ein Stückchen weiter zum Mount Lemmon. Der Berg ist 2.791 m hoch und der Catalina Highway führt direkt hinauf. Obwohl Tuscon in der (Sonora) Wüste liegt, gibt es auf diesem Berg jährlich ca. 4,5 m Schneefall. Und es lag tatsächlich Ende Mai noch Schnee dort (wenn auch nicht mehr ausreichend zum Ski fahren oder rodeln). Der Berg wurde übrigens zu Ehren der Botanikerin Sarah Lemmon benannt. Diese hatte ihn 1881 mit Hilfe von den Indianern bestiegen.

Der Catalina Highway mit vielen Aussichtspunkten und Haltebuchten

Da hat aber jemand die Bodenhaftung verloren


Der Highway schlängelt sich durch die Berge


Und immer wieder Anhalten um den Ausblick zu genießen ...

... oder in den Bergen rumzuklettern ...

... oder auf den Bergen




Bye bye. Für heute. Schaut wieder rein, denn es gibt noch einen 3. Teil.

P. S. Und nicht vergessen: Deutschland die Daumen drücken!

Freitag, Juni 13, 2008

Tuscon, Arizona, Teil 1 - Old Tuscon Studios

Willkommen im Sommerloch. Die Temperaturen sind bei uns derzeit sehr, sehr heiß und wenn wir das Haus oder den Pool nicht verlassen müssen, dann tun wir das auch nicht. Darum wird es tatsächlich in diesem Blog ein echtes Sommerloch geben. Aber bei dem tollen Sommer in Deutschland werden die wenigsten wohl vor dem Rechner "rumhängen". Aber bevor das Sommerloch dann tatsächlich zuschlägt, steht ja noch ein Reisebericht aus. Der nun folgt.

Am vorletzten Mai-Wochenende packte uns die Reiselust. Da war Memorial-Weekend und wir hatten 4 Tage zur freien Verfügung. Die Idee war nach Santa Fe, NM zu fahren. Aber von unseren 4 Tagen dort, sagte der Wetterbericht für 3 Tage Thunderstorms voraus. Eher ungünstig zum campen. Also entschieden wir uns um und fuhren statt dessen nach Tuscon, Arizona. Dort ist es immer warm und die Sonora-Wüste ist irgendwie auch ganz anders als die Chihuahua-Wüste, in der wir leben.

Donnerstag nachmittag fuhren wir los. Es war warm und sonnig. Ein wenig windig, aber nicht so stark. In New Mexico wurde aus dem Wind ein camping-feindlicher Sturm, der auch in Arizona nicht abflaute.

Unterwegs auf der I-10 kein Nebel, sondern Staub, aufgewirbelt vom Sturm.

Nicht während der ganzen Fahrt war es staubig.

In Tuscon angekommen, entschieden wir uns (aufgrund des Sturmes) gegen das Zelten und suchten uns ein Hotel. Im Nachhinein war das eine sehr, sehr weise Entscheidung. Denn die Nacht regnete es noch Hunde und Katzen. Den Wassereinbruch hätte unser Zelt nicht standgehalten. Aber so konnten wir den Regen richtig genießen.

Am Freitag hatte es sich dann auch ordentlich abgekühlt und die Temperaturen kletterten nicht über 22°C (nicht vergessen: wir sind in der Wüste). Zudem war es noch immer sehr windig und bewölkt. Davon einmal abgesehen, sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück zu den "Old Tuscon Studios" aufgebrochen. Es wurden einige hundert Filme hier gedreht. Ich weiß nicht, ob noch immer Filme gedreht werden, jedenfalls gibt es dort nun eine Museum über die Filmgeschichte, man kann die Drehorte besuchen und es finden Shows statt. Klang verlockend und wie sich herausstellte, war es den Besuch auch wert. Aber seht selbst ...

Auf dem Weg in die Studios durch Saguaro-Landschaft

Westernkulisse, z. B. für "Young Guns"

In diesen beiden Saguaros war ordentlich Leben ...

... ein Cactus Wren hat hier sein Nest.
Der Zaunkönig ist übrigens auch der State Bird von Arizona.

Hungriges Zaunkönig-Junge





Die erste Show, die wir uns angesehen haben, ...


... war mit viel Ballerei und ...

... und Action-Szenen.

Die Darsteller

Und weiter ging unsere Entdeckungstour der Studios


Es war wirklich frisch diesen Tag.

Good Night John Boy

Warten auf die nächste Show

"The Three Amigos"

Schauplatz der Show


Die Show beginnt

Auch wieder viel Action ...


... und eine Explosion


Alle Darsteller
Pyrrhuloxia

In unserer Eis-Pause setzte sich dieser Schmalschnabel-Kardinal
auf Jens' seinen Turnschuh und wollte unbedingt etwas abhaben. Hat natürlich geklappt ...

Nachdem wir die Studios einige Stunden erkundet hatten und noch Tag übrig war, fuhren wir in den "Saguaro National Park" (den westlichen Teil). Hier ein paar Eindrücke:









Den Sonnenuntergang wollten wir uns dann bei der San Xavier del Bac Mission ansehen. Diese Mission wird auch "weiße Taube der Wüste" genannt und ist eine der meistfotografierten im Lande. Das klang doch sehr vielversprechend. Aber wir hatten Pech, denn das Versprechen erfüllt sich für uns nicht. An der Mission werden gerade Reparatur- und Verschönungsarbeiten durchgeführt. Sie sah also nicht so eindrucksvoll aus. Wenigstens strengte sich der Himmel an diesen Mangel auszugleichen ...

... und bot ein schönes Lichtspiel.


Der nächste Teil-Bericht folgt. Aus dem Bear Canyon ...