Nachdem es am Vortag stürmisch und kalt war, war der Samstag ein wunderschöner Sommertag. Für uns warm, für die Region Tuscon, aber eher kalt. Die Temperaturen erreichten "nur" 28°C. Die Sommer in Tuscon sind wesentlich heißer als in El Paso, darum sind dort 28°C nicht sehr heiß. Diesen Tag wollten wir in der Natur verbringen und so fuhren wir nach einem ausgiebigen Frühstück in den Bear Canyon. Dieser Canyon liegt am nördlichen Stadtrand im Coronado National Forest. Es ist ein großes Freizeitgebiet mit vielen Wanderwegen und auch noch einem anderen Canyon. Wir entschieden uns für den Bear Canyon.
Entgegen dem Namen erwarteten uns dort jedoch keine Bären, sondern Pumas (Mountain Lion). Eigentlich sind das sehr scheue Tiere, die zudem das Jagen bei Tageslicht vermeiden, wenn sie können. In dieser Region sind die Berglöwen (oder Pumas) aber zu einem "Problem" geworden, da einige der Tiere ihr Verhalten geändert haben. Sie sind nun auch während des Tages aktiv und haben ihre Angst vor dem Menschen verloren. Sie betrachten den Menschen als Beutetier. Am Parkeingang bekamen wir einen Zettel mit "FAQ" und hilfreichen Verhaltensregeln im Falle einer Begegnung. Fraglich jedoch, ob ich im Ernstfall auch diese Verhaltensregeln hätte befolgen können oder mich wenigstens an sie erinnern. Gott sei dank, muss ich die Beantwortung dieser Frage schuldig bleiben.
Auf dem Schild steht "Achtung! Hohe Aktivität von Berglöwen.
Betreten auf eigene Gefahr".
Na wenn das nicht Vorfreude auf die Wanderung aufkommen läßt,
dann weiß ich auch nicht.
Betreten auf eigene Gefahr".
Na wenn das nicht Vorfreude auf die Wanderung aufkommen läßt,
dann weiß ich auch nicht.
Nach ca. 4,5 Stunden waren wir wieder auf dem Parkplatz.
Die Natur war bezaubernd schön und die Wanderung hat trotz der ständigen Sonne und unserem zu knapp bemessenen Wasservorrat Spaß gemacht. Allerdings waren wir am Ende auch beide ziemlich groggy. Die Berglöwen hatten uns auch nicht als Beute auserkoren. Eine Tatsache, die mich besonders happy machte. Wir haben nicht einmal einen Puma gesehen, dafür aber Bekannte aus El Paso auf dem Rückweg getroffen. Wie klein ist die Welt?
Auf dem Parkplatz hatten Ground Squirrels ihren Bau.
Dies sind 2 junge Ground Squirrels im Parkverbot..
Dies sind 2 junge Ground Squirrels im Parkverbot..
Da der Nachmittag erst angefangen hatte, fuhren wir noch ein Stückchen weiter zum Mount Lemmon. Der Berg ist 2.791 m hoch und der Catalina Highway führt direkt hinauf. Obwohl Tuscon in der (Sonora) Wüste liegt, gibt es auf diesem Berg jährlich ca. 4,5 m Schneefall. Und es lag tatsächlich Ende Mai noch Schnee dort (wenn auch nicht mehr ausreichend zum Ski fahren oder rodeln). Der Berg wurde übrigens zu Ehren der Botanikerin Sarah Lemmon benannt. Diese hatte ihn 1881 mit Hilfe von den Indianern bestiegen.