Seit 15 Jahren wird im Fort Bliss zweimal im Jahr durch die US-Army ein Food Run organisiert und ausgetragen. Das bedeutet, Soldaten spenden Geld für den Kauf von Lebensmittelkonserven und Spielzeug, um bedürftige Familien zu helfen und zu unterstützen. Ein Lauf findet im Februar statt und der andere im November. Letzterer hilft diesen Familien auch, die Weihnachtszeit ein wenig feierlicher verbringen zu können. Es gibt Spielzeug für die Kinder, deren Eltern sich gerade mal die Lebensmittel leisten können. Turkeys (Truthähne) werden verteilt, damit diese Familien für Thanksgiving (Erntedankfest) über die Weihnachtsfeiertage auch etwas besonderes zu essen haben.
Da die Amerikaner ihren Soldaten eine Menge Vergünstigungen, Respekt und Anerkennung zukommen lassen, ist dies eine Art, von dem etwas wieder zurück zu geben. Und zwar nicht irgendjemanden, sondern denen, die es nötig haben. Der dazugehörige Lauf (Food Run) soll dem Ganzen noch mehr Ausdruck verleihen.
Am frühen Morgen des 21. November war es dann wieder so weit. Tausende im Fort Bliss stationierte Soldaten: Amerikaner, Kanadier, Holländer, Japaner, Briten und Deutsche trafen sich an einer vorher bestimmten Strecke, die dieses Mal etwa 4 Meilen (6,4km) betrug.Früh aufstehen war angesagt. Vorbereitungen mussten getroffen werden. Mit Bussen wurden die Soldaten an die Startstrecke gebracht.
Wer jetzt denkt, dass ist doch ziemlich bescheuert, da könnte man doch gleich hinlaufen, unterschätzt die Größe des Fort Bliss. Die Gesamtgröße aller Flächen die zum Fort Bliss gehören (Fort Bliss, Biggs Army Air Field, McGregor Range) beläuft sich auf mehr als 45 Millionen Hektar und man sagt, dass man den Bundesstaat Rhode Island hineinpacken könnte und dann immer noch Platz hat.Die ersten Busse treffen ein.Vorbereitung in aller Frühe der "German Helping Hands" Überall an der Strecke versammelten sich die Teilnehmer und warteten auf den Start.Da nicht alle Soldaten sich an einer Stelle zum Start aufstellen können, haben sich die verschiedenen Einheiten an einer bestimmten Stelle der Strecke versammelt, um diesen Punkt für sich als Start und Ziel zu nutzen. Irgendwann ist jede Einheit dran, sich in die Gesamtformation einzureihen und die Strecke zu absolvieren. Das bedeutete, während wir uns noch warm machten, kamen bereits die ersten Soldaten an uns vorbei gelaufen.Beim warm machen.Bevor jemand "rum mault", es war wirklich sehr kalt. Während die Massen immer noch an uns vorbei liefen ... ... warteten wir auf den Moment, an dem wir uns einreihen sollten.
Anfeuerung durch einen "Verwundeten" und der Segen
des Paters sollten uns Kraft und Ausdauer für die 4 Meilen geben
Vorbei an den Spenden der anderen Einheiten Der Truthahn ist wohlgemerkt echt und lebendig
Die US-Marines überraschten bei diesem Food Run mit ihrem
Sportanzug. Bei den vorherigen Runs´s sind sie
in T-Shirt, Uniformhose und Stiefel gelaufen.Die GI´s der Sergeant Major Academy...... hier scheint es einen Deppen vom Dienst zu geben.
Irgendwann waren die 6,4 Kilometer geschafft
und man näherte sich dem Ziel.
Einige früher, andere später ...
... und einige mit Polizeischutz .... ... aber den Verkehr aufgehalten hab ich nicht, oder?
Die Foto-Rechte liegen bei diesen beiden Mädels.
Sie haben gefroren und hatten dennoch Spaß.
Naja, sie mussten auch nicht laufen ..........
07.11.2008 - 13.11.2008Ich bin von ein paar deutschen und amerikanischen Freunden, mit denen ich gelegentlich wilde Tauben jagen gehe, zu einer Hirschjagd in den Bergen in New Mexico eingeladen worden. Da ich keine Jagdlizenz besitze, ist diese knappe Woche für mich ein Abenteuer ohne Jagd. Ich begleite die anderen nur, darf und werde auch nichts erlegen. Dass die anderen von meinen guten Augen indirekt profitieren sollten, wird sich erst später heraus stellen.Die Jagd auf Großwild wird in den meisten Bundesstaaten in den USA sehr streng überwacht und limitiert. Verstöße werden sehr hart bestraft. In Texas und New Mexico werden jedes Jahr eine bestimmte Anzahl an Abschuss-Lizenzen verlost. Man kann sich als Jäger bewerben und hoffen, dass man gezogen wird. Wird man gezogen, darf man immer noch nichts erlegen, sondern erhält die Berechtigung, nun eine Lizenz zu erwerben. Die Preise sind dann abhängig von dem Wild, dass man jagen will und vom Geschlecht. So kostet die Lizenz für einen männlichen Elk (so werden die großen Hirsche genannt - ähnlich den europäischen, nur größer) 700-800 Dollar, ein weiblicher Elk etwa 500-600 Dollar. Kleinere Deer´s gibts ab 300 bis 400 Dollar.In dieser kurzen knappen Woche wurden die Whitetail Deers zur Jagd freigegeben. Gejagt werden durfte nur von einer Stunde vor Sonnenaufgang bis eine Stunde nach Sonnenuntergang.Das Objekt der Begierde. Eine Deer-Trophäe.
Und viel Fleisch für den Grill.
Der Deer ist um einiges größer als ein europäisches Reh,
aber kleiner als europäische Hirsche.
Ein freies Plätzchen für das Camp in der Wildnis war schnell gefunden.
Es musste aber public property sein, also öffentlicher Grundbesitz.
Ursprünglich war geplant im Zelt oder im Auto zu pennen, da es im November in den Bergen schon sehr kalt wird. Eric, ein Firemarshall (Feuerwehrmann), kam im letzten Moment auf die Idee, einen Campinganhänger auszuleihen. Da er auch den geeigneten Wagen besitzt, der den Anhänger hoch in die Berge ziehen kann, hat er den Anhänger auch organisiert.Und da er einer öffentlichen Behörde angehört, hält Vater Staat in Amerika für seine Angestellten spezielle Möglichkeiten zur Erholung bereit.Einen Campinganhänger mit Regierungs-Kennzeichen.
Innen drin mit ausreichend Platz zum Schlafen und auch mit Möglichkeiten zum Kochen. Jeder war mal dran, Essen für 5 Personen zu kochen.
Ausreichend Lebensmittel wurden mitgenommen. Die großen Kühlboxen waren voll Eis und sollten eigentlich für das erlegte Wild benutzt werden.....
Am ersten Tag wurde gleich ausreichend Feuerholz für Lagerfeuer gesammelt. Die dicken Holzkloben haben wir später von einem Rancher bekommen im Tausch gegen gutes deutsches Bier.Am ersten Morgen sind wir gleich früh morgens um vier raus, um uns an einer geeignete Stelle auf die Lauer zu legen bzw. zu setzen. Es war sehr kalt. Keine Ahnung wie kalt unter null. Als wir eine geeignete Stelle gefunden hatten, war der Trinkschlauch an meinem Camelbak (Wasser-Rucksack) voll mit Eis, sodass ich nichts mehr trinken konnte. Als die Sonne richtig raus kam, hat sich das Eis dann langsam wieder verflüssigt. Deer´s haben wir keine gesehen. Da wir vom Sitzen durchgefroren waren, haben wir dann langsam und leise die Wälder durchstreift.
Auch wenn man auf diesem Bild nichts sieht,
ganz hinten hatte ich ein Rudel entdeckt.
Nach langem hin und her, wo es ist,
hat Berny das Rudel endlich auch entdeckt.
Für einen guten sicheren Schuss war es aber viel zu weit weg.
Also machten wir uns auf den Weg, dichter ran. Aber um dem Wind auszuweichen, mussten wir einen großen Umweg gehen. Aber als wir an der Stelle ankamen, war kein Rudel mehr da. Vermutlich wurden sie durch ein paar Elks aufmerksam gemacht, die uns gewittert haben. Wir haben diese aber nicht sehen können, dafür aber umso mehr gehört. Wie Pferde hörten sich ihre schweren Hufe auf dem weichen Waldboden an. Aufregend!Der Tag verging ohne Jagderfolg. Bevor es dunkel wurde, waren wir zurück in unserem kleinen Camp. Die nächsten beiden Tage waren genauso erfolglos, für alle. Gesehen haben wir viel. Aber für einen sicheren Schuss waren die Deer´s immer noch zuweit entfernt.Da für Montag früh schlechtes Wetter angekündigt war und uns das Propangas für Heizung, Dusche und Kochherd langsam ausging, beschlossen wir, runter in die nächste Stadt nach Cloudcroft zu fahren und dort noch fehlende Artikel zu besorgen.Also alle Mann rein in den F-250 und los ging´s. Unterwegs fing es dann auch wirklich an zu regnen.Unterwegs überquerte dann doch tatsächlich ein kleines Rudel Deer´s die Straße. Mit dabei zwei männliche Geweih-Träger. Sie liefen nur langsam in den Wald hinein, sodass ein guter Schuss möglich gewesen wäre.
Links ran gefahren, alle Mann raus zum nachsuchen.
Doch die Chance wurde kläglich vergeben.
Die weiblichen Deer´s lachten uns aus. Denn getroffen wurde nur .........
.... ein Baum. Die männlichen Deer´s hatten sich aber aus dem Staub gemacht. Wir fuhren dann weiter Richtung Cloudcroft. Unterwegs fing es dann an zu schneien und es wurde immer weißer.
Die nächsten Tage waren dann wieder voll Sonnenschein und wir zogen wieder los. Bergauf, bergab, über Stock und Stein, über Gras und durch trockene Flussbäder.
So anstrengend das erklimmen eines Hügels auch war, umso schöner war die Aussicht.Wenn sich jemand über die orangefarbenen Mützen wundert, das dient dem Schutz vor versehentlichem Beschuss durch andere Jäger, die eventuell im gleichen Revier jagten. Die Tiere können angeblich diese leuchtende Farbe nicht sehen.
Unterwegs fanden wir auch ausreichend Spuren vergangener Jahre.
Eric gab uns eine Einweisung in alte Indianerbräuche. Aus den Blüten dieser Kakteen wurde nicht nur Nahrung zubereitet. Sondern mit den Früchte wurden auch diverse Sachen gefärbt.
Die weiteren Tage lagen wir auf der Lauer oder wir streiften weiter durch diese wunderschönen Pinienwälder.
Da wir in der totalen Wildnis und unter anderem auch im Mountain Lion - Gebiet unterwegs waren, lag zur Sicherheit auch eine Pistole für kurze Distanzen zur Selbstverteidigung bereit. Zu einem Jagd-Erfolg nach einem Deer kamen wir jedoch nicht. Nicht einer von uns. Oft musste ich daran denken, dass die Indianer hier früher mit Pfeil und Bogen unterwegs waren und sich wesentlich cleverer angestellt haben, als wir. Das Problem war nicht das Vorhandensein von Wild, es gab genug. Die wenigen Möglichkeiten, insgesamt 4, konnten nicht genutzt werden. Sehr oft war das Problem der ständige Wechsel zwischen öffentlichem und privatem Grundbesitz. Wie schon erwähnt, durfte nur auf öffentlichen Land gejagt werden. Auf privatem Grundbesitz war es verboten, irgendein Schuss abzugeben. Der Besitzer durfte sich dann genötigt fühlen, zurück zu schießen. Dieses Risiko wollte keiner von uns eingehen. Wir haben oft direkt an einer Straße oder einem Weg ein ganzes Rudel gesehen, das sich überhaupt nicht stören ließ. Es schien, als wüssten sie, dass sie auf privatem Grundbesitz stehen. Man hätte sie mit einem Lasso fangen können, so dicht waren sie. Statt dessen schauten sie uns an, ich glaubte sie lachten uns aus. Ich meine auch, dass dieses Durchstreifen der Wälder nicht die beste Idee war. Der Waldboden war sehr trocken, sodass wir auch viel zu laut waren.Egal. Ich war froh, nicht diese Unmenge an Geld für eine Jagdlizenz ausgegeben zu haben, um anschließend mit leeren Händen wieder nach Hause zu fahren. Ich hatte ein paar wunderbare Tage in der freien Natur und in der Wildnis verbracht. Es war ein bisschen wie in der Marlboro-Werbung. O. k. bis auf den Camping-Trailer. Es war anstrengend, aber auch schön. Ich überlege, im nächsten Jahr wieder mitzufahren. Ich wurde bereits Eagle-Eye (Adler-Auge) genannt. Oft hatte ich ein Rudel erspäht ohne, dass die anderen was sahen. Aber genutzt hat es auch nichts. Die Entfernungen waren immer zu groß.
Am vorletzten Abend kam Warren zu Besuch. Es wurde gegrillt, gepokert und die letzten Biere getrunken. Warren ist Rancher. Das Land, dass ihm gehört, gehörte schon seinem Großvater. Der hatte noch mit Indianern und Outlaws (Gesetzlosen) zu tun. Er liebt dieses Leben ohne Komfort hier in den Bergen, und (so sagt er) dankt dem Herrn jeden Tag dafür.