Sonntag, Juni 17, 2007

Ausflug nach Nirgendwo

Dieser Ausflug startete ohne Plan und Ziel. Wir sind einfach die Stadt Richtung Osten rausgefahren - mal gucken was so kommt. Wir fuhren auf dem Highway 62/180. Als erstes kam scheinbar unendliche Weite,
dann fuhren wir durch Ausläufer der Hueco Mountains
und dann kam wieder scheinbar endlose Weite, aber nur scheinbar, denn am Horizont gab es eigentlich immer Berge. Diese Strecke des Highway wird auch als "Texas Mountain Trail" bezeichnet, so informierten uns diverse Schilder am Straßenrand.
Nach ca. 60 Meilen kamen wir das erste Mal durch ein klitzekleines Dorf mit ca. 5 Häusern und einem alten Saloon. Nachdem wir bereits 87 Meilen von El Paso entfernt waren, kamen wir endlich an eine Kreuzung und nutzen die Gelegenheit vom Highway runterzukommen. Zuvor kreuzten nur private und zumeist unbefestige Straßen unseren Weg. Aber nach der Erfahrung in einem ausgetrockneten Flußbett von Arizona wollten wir lieber auf Nummer sicher "fahren". Wir fuhren nun also auf der Farm Road 1437.

Der "Valley Memorial Acres" Friedhof an der Farm Road, aber noch meilenweit von Dell City entfernt.


Auch die Farm Road ist schnurrgerade.

Den nächsten Ort, Dell City, erreichten wir nach weiteren 17 Meilen. Aber entgegen dem Namen gab es weder ein Outlet Store von Dell noch eine Dell-Fabrik. Das Dorf hat 413 Einwohner und alles ist auf Landwirtschaft ausgerichtet. Die grünen Felder grenzen sich sehr schön gegen die Wüste ab. Wassermangel scheint hier kein Thema zu sein.

Nachdem wir auch Dell City recht schnell durchquerrt hatten, bogen wir auf eine andere Farm Road um wieder auf den Highway 62/180 zu gelangen und hätten fast dieses Kerlchen überfahren:
ein Roadrunner! Wir haben heute unseren ersten Roadrunner in live gesehen und passender Weise "runnte" der auch auf der Road.


Irgendeine erstaunlich grüne Wüstenpflanze

Wir sind ca. 2 Stunden auf dieser Farm Road gefahren/gestanden und haben (uns ausgenommen) 3 Autos gezählt. Aber dafür haben wir soooooo viele Tiere gesehen! Deswegen auch die lange Fahrtzeit: Tempo 20, viele Stops und ein 45 Minuten Marsch in die Wüste. Die Strecke war nur 13 Meilen lang.


Wie alle Tiere, die wir heute sahen, sind auch die Roadrunner sehr gut an ihre Umgebung angepaßt. Es ist schwer zu sehen, aber dies ist eine Roadrunner-Familie auf der Flucht vor uns (nein, wir sind nicht hinterher gelaufen, aber die hatten auch Angst, obwohl wir auf der Straße geblieben sind). Es waren beide Elternteile da und ca. 10 - 15 Küken. Alle waren so aufgeregt (ich auch) und rannten durcheinander (ich nicht).


Das ist ein Hasenbau. Neben diversen Kaninchen haben wir auch etliche Hasen gesehen, aber die sind noch scheuer (und schneller) als Roadrunner.


Eine Schlange haben wir auch wieder gesehen. Dieses Mal wäre Jens fast auf sie getreten. Aber auch dieses Exemplar ist sehr schnell geflüchtet und wegen ihrer farblichen Tarnung schlecht zu sehen. Wir haben bisher auch nicht rausgefunden, was für ein Exemplar das war. Aber wir kriegen noch ein tolles Fotos. Irgendwann mal.


Die Tiere, die wir bisher gesehen hatten, haben unser Interesse geweckt und so haben wir unsere sommerlichen Sandalen mit richtigen Wanderstiefeln vertauscht und sind diesen Weg entlang spaziert.


In Ermangelung des richtigen Namens: ein Vogel


Eine große Echse in erdbraun


Warum ist die so schön grün und saftig?


Und hier eine kleine und erstaunlich farbenfrohe Echse


Noch ein Farbtupfer



Streifenkauz - ein Weibchen übrigens, das ziemlich aufgeregt war und Warnrufe ausstieß. Wir waren ihrer Meinung nach eindeutig zu nah am Nest.



Dieser "Wüstenbewohner" war schon vor langer Zeit geflüchtet


Dies ist ein Eselhase - groß und dünn und schnell


Das Salt Flat Cafe (seit 1929 - woohoo) im letzten Dorf, das wir durchfuhren bevor wir uns wieder nach El Paso aufmachten





Kurz vor El Paso haben wir ein Recycling-Center für langsame Kinder entdeckt - was es hier alles gibt!


Die White Sands gibt es auch in red ...


eine off-road Piste außerhalb von El Paso!

Gerade ist es Mitternacht geworden: ich bin nun 30 Jahre alt!
Von Beileidsbekundungen bitte ich Abstand zu nehmen.


2 Kommentare:

  1. Ich schreibe lieber nicht wie alt ich bin, da du es aber weißt sollte es dich trösten. Es tut nicht weh und die Menschen schauen mich nicht mitleidig an. Ich möchte noch ganz viel erleben und du noch viel mehr oder? Also wegen der "30" braucht man sich noch keine Gedanken zu machen.

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  2. Meep, meep!!! So schnell kommt's mir auch vor, dass ich das schöne Singapur verlassen muss. Deutscher Alltag - that sucks!
    Und...das mit der Tasche hab' ich doch gesagt, ich konnte einfach nicht wiederstehen, sie hat immerzu gerufen: Kauf mich, kauf mich endlich!

    Lg, Ilka

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