Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Karlsbad in der Tschechei, aber Carlsbad in New Mexico? Carlsbad ist ein kleines Nest im Süden von NM und hat nichts vom Glanz des tschechischen Namenspaten abbekommen. Viele Geschäfte und Tankstellen sind aufgegeben und verfallen ganz langsam (dank trockenem Wüstenklima). Was wollen wir dort? Nunja, ein Stadtbummel fällt ganz sicher aus. Aber einmal im Jahr findet dort eine sehr interessante Veranstaltung der Mescalero-Apachen statt - nämlich das "Annual Mescal Roast" mit abendlichen War und Mountain Spirit Dances. Was sich genau dahinter verbirgt, verraten wir Euch im nächsten Teil. Aber erst einmal von vorne.
Donnerstag haben wir unsere Sachen zusammengepackt und sind gemütlich gegen Mittag losgefahren. Allzu eilig hatten wir es nicht, denn Carlsbad liegt nur ca. 160 Meilen von El Paso entfernt. Eine Unterkunft hatten wir auch schon gebucht, nämlich auf einem Zeltplatz ein paar Meilen außerhalb der Stadt. Die Fahrt führte uns, abgesehen von einem Höhepunkt, unspektakulär durch Wüstenlandschaft.
Höhepunkt und wunderbarer Anblick: "El Capitan",
früher ein hilfreicher Orientierungspunkt
in den Guadalupe Mountains ...
früher ein hilfreicher Orientierungspunkt
in den Guadalupe Mountains ...
Trotz heftigem Wind haben wir das Essen genossen. Der Wind sollte uns übrigens die nächsten Tag begleiten. Mal stärker und mal schwächer, aber (fast) immer anwesend. Gestärkt kamen wir nachmittags auf "unserem" Zeltplatz an und wurden auch schon erwartet.
Wir bekamen unseren gebuchten Platz (auf der Wiese für Zelte) und scheiterten sehr schnell an dem sturmartigen Wind, unser Zelt auch nur annähernd in die richtige Position zu bringen. Der Zeltplatz liegt, wie oben erwähnt, 16 Meilen außerhalb der Stadt. Es ist nur Wüste drumherum. Und so hatte der Wind wirklich absolut freie Bahn. Wir hatten keine Chance. Gefrustet fragten wir in der Anmeldung, ob ein upgrade auf einen der Zeltplätze im "Holzkarree" möglich sei. Diese "Luxusstellplätze" haben Holzzäune, Strom, Wasser und vor allem ganz wichtig: sie bieten ausreichend Schutz vor dem Wind. Natürlich sind sie etwas teurer. Wir zahlten also die Differenz nach und zogen um. Und auch wenn es auf den nächsten Fotos nicht stürmisch aussieht, glaubt uns, wir haben gekämpft, aber es geschafft - unser Zelt stand sicher und windfest (wenn erst einmal alles festgezurrt und gesteckt ist, dann ist der Wind nicht mehr so fies).
Und nächsten Tag entdeckten wir doch tatsächlich, dass wir zu diesem Luxusstellplatz auch unseren eigenen Roadrunner dazu bekommen haben, sozusagen im Preis mit inbegriffen.
Der erste Abend ging dann irgendwann in unsere erste Nacht im Zelt über. Der Wind beruhigte sich ziemlich und dafür nahmen andere nächtliche Geräusche zu, die wenig Schlaf zuließen (aber nur die erste Nacht, die nächsten Nächte haben wir wie die Bären geschlafen).
Mehr oder weniger ausgeschlafen, fuhren wir dann Freitag zu den "Sitting Bull Falls". Ein Wasserfall in der Wüste - das muss interessant sein, dachten wir. Aber mal genau in die Karte geschaut und festgestellt, dass der Wasserfall gar nicht in der Wüste, sondern im Lincoln National Forest liegt. Interessant und schön war es dort trotzdem. Hier die fotografischen Eindrücke:
Hier sind wir abseits des Weges auf der anderen Seite gelaufen bis uns der Ranger zurückgepfiffen hat, mit dem Hinweis, dass es verboten ist.
Das ist der Weg zu dem Wasserfall
Ein Rock Squirrl on the rock
(Besuch bei unserem Picknick im Parkplatzbereich der Falls)
Ein Rock Squirrl on the rock
(Besuch bei unserem Picknick im Parkplatzbereich der Falls)
Wir verbrachten viel Zeit dort und es war sehr schön. Aber es hätte noch schöner sein können. Ja, hätte. Zur Zeit ist extrem starke Waldbrandgefahr und so waren alle Wanderwege rund um den Wasserfall und im Wald gesperrt. Ein Land der Extreme: während die Wettervorhersage für den Norden New Mexicos (und Colorado) Schnee angekündigt hat (im Mai!), ist es im Süden so trocken und warm, dass bereits jetzt extreme Waldbrandgefahr besteht. Was mich noch dazu bringt zu erwähnen, dass wir während der Zeit unseres Aufenthalts dort wirklich heiße Temperaturen (34 °C) hatten. Zusammen mit dem starken Wind war das aber nicht wirklich besser. Nur einen Tag war es (fast) kalt mit 22 °C.
Kühe auf der Rückfahrt zum Zeltplatz. Hier noch brav im Gehege.Aber auch Kühe lockt die Freiheit. So routiniert, wie die neben der Straße ohne jegliche (menschliche) Begleitung gehen, scheint es normal für die zu sein.
Zurück auf dem Zeltplatz. Der dunkle Himmel täuscht total,
wir hatten nicht einen Tropfen Regen die ganze Zeit.
wir hatten nicht einen Tropfen Regen die ganze Zeit.
Und morgen, im 2. Teil, berichten wir von unserer ersten Begegnung mit Winnetou's Nachfahren.
Hallo Ihr Beiden,
AntwortenLöschenhabe schon gespannt auf den Bericht gewartet. Danke, und ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Maman ;-)