Sonntag, Juli 27, 2008

Wetter und andere Kapriolen

Normalerweise sagt man, wenn man nichts mehr weiß, kann man ja immer noch über´s Wetter reden. Uns geht zwar der Stoff noch nicht aus, aber über das Wetter müssen wir jetzt mal etwas mehr schreiben und einige Bilder zeigen. Da wir hier in der Wüste leben, haben wir schon oft genug über Trockenheit und heiße Temperaturen berichtet, die die meiste Zeit des Jahres hier bestimmen. Bisher war das auch so und der letzte Sommer war, so sagt man uns, relativ trocken und heißer als die Jahre zuvor. Im Jahr 2006 gab es hier in El Paso eine mittelschwere Katastrophe aufgrund schwerer Regenfälle den ganzen August. Die entstandenen Schäden kennen wir nur von Bildern. Dieser post soll einmal zeigen, was hier so wettermäßig noch alles möglich ist. An normalen Tagen fahre ich morgens zur Arbeit und ein herrlicher Sonnenschein weckt den Tag und verscheucht die Wolken, die sich nachts hierher verirrt haben.

Morgens auf der Interstate 10 (I-10), die Sonne im Rücken.

Die letzten Meter innerhalb des Fort Bliss.
Die Franklin Mountains sind immer ein sehr schöner Anblick.


Meistens im Frühjahr (und auch mal zwischendurch) gibt es dagegen auch mal öfter Gewitterstürme. Gewöhnlich fängt es mit einem Sandsturm an.

Normalerweise ist im Hintergrund die Stadt Juarez (Mexico) und die Berge von Juarez zu sehen.

Für die, die denken sie können sehr weit gucken ...

Dann zieht es sich oftmals zu und es gibt einen lang ersehnten Regenschauer.



Was wir aber im Moment erleben, gab es im letzten Jahr in diesem Ausmaß nicht. Seit mehreren Wochen ist hier Monsunzeit. Kaum zu glauben, was seit Ende Juni hier an Wasser runter kommt.

Gut für die Wasserrechnung. Kein Wasser verdunstet und der Pool muss nicht aufgefüllt werden, bzw. der Regen erhöht den Wasserpegel.

Und der Rasen muss nicht gewässert werden.

Da es keine Dachrinnen am Haus gibt, platscht alles vom Dach runter.
An verwinkelten Dachstellen dann etwas konzentrierter.

In den Garten hinter dem Haus kann man dann fast schwimmen.

Rückkehr vom Wochenendeinkauf.

In der Stadt sieht das dann so aus.

Das Wasser sucht sich seinen Weg in die tiefer liegenden Gebiete.

Da es keine Kanalisation gibt wie in Deutschland, steht das Wasser an vielen waagerechten Stellen auf der Straße und fließt nur sehr langsam ab.

Wenn der Neben-Vordermann einem eine Dusche verpaßt, kann man schon mal die Orientierung verlieren und muß in die Eisen.


Das kann dann ungefähr so aussehen, oder noch schlimmer.

Sehr schnell entstehen dann auch große Pfützen, weil die Wüste gar nicht aufnahmefähig ist. Diese Stellen sollte man auf jeden Fall meiden, wenn man nicht weiß, wie tief diese Stellen sind.

Die Wasserauffangbecken und -kanäle füllen sich sehr schnell und helfen, das Wasser etwas kontrollierter abfließen zu lassen.

Die Polizei verteilt dann mit Sicherheit keine Speeding-Tickets für zu schnelles Fahren.

Und wenn die Karre mal in den Fluten absäuft ...

... werden Sie auch hier geholfen.

Trotz allem Wasserüberfluß ist die Natur am Aufatmen und nimmt sich soviel Wasser, wie sie braucht. Dann erscheinen sogar die sonst so braunen Berge grüner als vorher.

Entweder sind wir hier sehr hoch oder die Wolken hängen sehr tief.
Die Spitzen der Franklin Mountains sind nicht mehr zu sehen

Und auch das ist Stadtgebiet von El Paso. Hier sind wir das erste Mal lang gefahren.
Sieht doch aus, wie in Norddeutschland, oder?


Hab gerade die Wettervorhersage für Norddeutschland im Internet gehört. 31 Grad, Sonnenschein und kein Regen. Das alles haben wir gerade nicht - verkehrte Welt!

3 Kommentare:

  1. Moin Moin,

    klasse Beitrag, danke. Die gefürchteten flash floods habe ich selbst einige Male erlebt - und mein Auto aus der vollgelaufenen Senke schieben dürfen.

    Regen/Unwetter soll es hier im Norden erst am Freitag oder Samstag geben. Dafür ist letzte Woche halb NRW abgesoffen. Derzeit: 29,7 Grad C. und 44% Luftfeuchtigkeit.

    Genießt die Zeit!

    Grüße

    Mike

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  2. Hallo Mike, danke für den Eintrag.

    Schön, dass Du immer noch interessiert mitliest. So sorgen wir nebenbei noch dafür, dass Du in Erinnerungen schwelgen kannst.
    Wir genießen immer noch. Bald ist Halbzeit.

    Diese Monsunzeit ist, wie geschrieben, neu für uns. Aber die Ausmaße hier in El Paso waren noch ganz human. Oben in Ruidoso (kennst bestimmt noch) gab es schlimmere Auswirkungen. Dort gab es Opfer.

    Gruß in die Heimat.

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  3. Ja, in Ruidoso und oder auch in Cloudcroft bin ich immer gerne gewesen. Entweder zum Abkuehlen und Spazierengehen im Sommer oder um im Winter ein paar Tage in einer Cabin zu verbringen - oder hot toddies im Inn of the Mountain Gods zu schluerfen :-))

    Viele Grüße aus dem norddeutschen Schmuddelwetter

    schickt der Mike

    PS: Ja, das in Erinnerungen schwelgen kriegt ihr definitv gut hin. Werde mir bald ein Ticket kaufen.... :-))))

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