Sonntag, April 01, 2007

White Sands National Monument

Die letzte Woche haben wir ruhig und mit diversen Erledigungen verbracht. Wir haben im Haus weiter geräumt, Garten gepflegt, Tennis gespielt, angefangen einen Zweitwagen zu suchen usw. Wir haben uns auch schon fast für ein Auto entschieden. Es ist nicht unser Traumwagen, aber er ist unglaublich praktisch und kostet auch kein Vermögen. Gekauft ist er noch nicht.

Heute sind wir also endlich wieder auf Entdeckungsreise gegangen. Unser Ziel: White Sands National Monument in New Mexico. Von El Paso aus liegt der Park ca. 190 km in nördlicher Richtung. Es ist kein Park im herkömmlichen Sinne, sondern eine riesige, schneeweiße Dünenlandschaft. Der Sand besteht aus Gips, was erklärt, warum er so unglaublich weiß ist. Die Dünen sind von Bergen, die aus verschiedenen Steinschichten bestehen, umgeben. Eine davon ist Kalkstein. Wenn es regnet, löst sich der Gips aus dem Kalkstein und wird die Berge runter in das Tularosa Tal gespült. Aus diesem Tal gibt es keinen natürlichen Abfluss zum Meer, so dass sich hier nach und nach der Gips angesammelt hat. So sind - natürlich vereinfacht gesagt - die White Sands entstanden und entstehen immer weiter, denn durch den Wind werden die Dünen bewegt und wandern.

Der Sand ist zwar Gips fühlt sich allerdings nicht so an, wie Gips den man im Baumarkt kauft. Er ist natürlich viel grobkörniger, macht die Schuhe jedoch auch weiß.

Das ist also unser heutiges Ziel und dazu sind wir (für unsere Verhältnisse) auch früh aufgestanden, so dass wir um 10 Uhr schon losfahren konnten. Normalerweise haben wir am Wochenende um 10 Uhr morgens gerade mal die Kaffeemaschine in Gang gesetzt oder so. Die letzte Woche war es recht kalt hier. Die Temperaturen sind am Tage nicht über 20 °C geklettert. Aber seit gestern wird es wieder wärmer und heute hatten wir Temperaturen um die 25 °C. Ideales Reisewetter dachte ich, aber ich hatte die Sonne unterschätzt, denn in den White Sands hatten wir gefühlte Temperaturen von 30 °C und noch mehr. Es wehte kein Lüftchen. Nichts. Kein Wind. Gar nichts. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie die Dünen da wandern sollen, denn der Sand bewegt sich erst ab einer Windstärke von 15 mph. Nach drei Stunden in den Dünen habe ich die Sonne schon ein wenig gehaßt und mir so sehr Schatten gewünscht. Außerdem habe ich gelernt, dass Sonnencreme hier IMMER angebracht ist, wenn man sich länger als 30 min in der Sonne aufhält. Aber hier erst mal der Anfang:

Und weil es so schön ist, hier noch einmal zwei Bilder
von Downtown El Paso.



Es hat gar nicht lange gedauert und wir waren in New Mexico.

Vielleicht darf man ja kein Gepäck auf dem Dach transportieren!?
Schnurgerade Straße ohne Ende ...


... bis dann doch noch der erste weiße Sand zu sehen ist.
Kurz vor dem Park: US State Patrol, die uns allerdings nur fragte,
ob wir US Citizen sind. Aber klar doch!
Und ganz nah am Eingang zum "place like no one in the world"
Just arrived!
Bevor es in die Dünen geht, gibt es noch ein Info-Center mit Gift-Shop.
Wir haben uns
nicht lange aufgehalten, sondern sind gleich weiter.
Wasser gab es nach dem Info-Center nicht mehr. Das galt dann auch für die restrooms in den Dünen. Da es dort verschiedene Picknickgebiete gibt, gibt es sinnvollerweise auch WC's dort. Und außerdem trinkt man ja auch viel Wasser. Als ich dieses Schild sah, dachte ich noch gar nicht daran, dass WC's auch Wasser brauchen, welches aber hier nicht gibt. Nun weiß ich auch, dass es in den White Sands nur moderne Plumsklos gibt. Und natürlich kein Waschbecken (wozu auch ohne Wasser?!?). Statt dessen hängt dort irgendeine komische Seife, die man mit den Händen verreibt bis es trocken ist. Tötet angeblich 99,9 % aller Bakterien. Ich denke, dass es gut ist, NICHT zu wissen, wie viele Bakterien getötet werden und wie viele nicht ...
Nach ca. 10 minütiger Fahrt haben wir die ersten Dünen erreicht ...
Das sind noch Babydünen und auf ihnen befindet sich verhältnismäßig viel Vegetation.








... auch die Babydünen waren schon recht hoch und wir hatten einen
tollen Über- und Ausblick ...
Abwärts

Gestrandet
Irgendwann hatten wir genug von den Babydünen und fuhren weiter ins Innere der Dünenlandschaft.
Zuerst auf befestigter Straße und dann nur noch auf Sand. Es sieht aus wie Schnee, ist aber WIRKLICH ALLES SAND.
Auto abgestellt und zu Fuß weiter
Immerhin wußten wir nun, dass wir im Inneren der Dünen angekommen waren
Die Straße, die in die Dünen führt ist ca. 8 Meilen lang. Aufgrund von starken Regenfällen letzten August sind aber noch immer nur ca. 6,1 Meilen befahrbar. Der Rest ist gesperrt. Wir waren also heute schon sehr weit in den Dünen, aber es geht noch weiter. Wobei sich landschaftlich wahrscheinlich nicht so viel ändern wird ...
Hier im "Herzen" der White Sands sind die Dünen bedeutend größer.
Vorbei mit Spaß: aufwärts
Strand ohne Meer = mehr Strand


Man kann sich auch gut verlaufen hier, weswegen wir davon absahen zu Fuß die für den Autoverkehr gesperrte Gegend zu erkunden. Es wird auch ein Kompass und die sichere Handhabung desselben empfohlen. Ach, und die Sonne hielt uns irgendwie auch ab ...

Dünenspaß: das gleiche Prinzip wie Schlitten fahren nur halt mit Sand und bei 30 °C
Pause auf einer Düne


Und hier war dann für Autos Schluss
Auf dem Rückweg


Schnurgerade eintönige Straße auch zurück ...


Das war anstrengend, aber auch sehr beeindruckend. Anstrengend ist es, weil es so warm ist und ständig die Sonne scheint. Ich hätte nicht gedacht, dass jemals zu schreiben, aber ständig Sonne bei so warmen Temperaturen ist ein kleines bißchen anstrengend. Jedenfalls für mich. Und jedenfalls, wenn so gar kein Wind weht. Und wenn man viel rumläuft. Aber deswegen soll sie trotzdem morgen wieder scheinen.

1 Kommentar:

  1. Grosses Lob an diese Seite!!!!! Hier bekommt jeder einen schoenen Eindruck von El Paso. Auch, wie die Ablaeufe auf dem Amt sind etc.. Muss man einfach auch anderen Kunden weiter empfehlen...
    Liebe Gruesse
    Fa. ITO (Steffi Laue)

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