Montag, September 17, 2007

Mesa Verde National Park

3. Tag - Colorado
gefahrene Meilen: 127

Der Campingplatz, wo wir die letzte Nacht verbracht hatten, war ca. 15 Meilen von unserem heutigen Ziel, dem Mesa Verde National Park in Colorado, entfernt. Wir erreichten unser Ziel so gegen 9:30 Uhr und wollten dann den ganzen Tag dort verbringen. Na, groß genug ist der Park jedenfalls.

Der Mesa Verde National Park liegt in Colorado in den Rocky Mountains. Die höchste Erhebung des Parkes liegt bei ca. 2600 m. Die Größe des Parkes ist ca. 22.000 ha. Gegründet wurde er 1906.

Nun aber zum interessanten Teil. Das Besondere an diesem Park ist nicht (nur) die Rocky's Landschaft mit der Tierwelt, sondern die ca. 1000 Jahre und noch sehr gut erhaltenen "Felsenwohnungen", sogenannte cliff dwellings. Das sind Pueblos der Ureinwohner des Südwestens der USA. Gelebt haben dort früher die Anasazi, wobei "Anasazi" ein Sammelbegriff für die Indianerstämme des Südwestens ist. In dem Park gibt es über 600 Felsenwohnungen, nicht alle davon sind begehbar bzw. so gut erhalten, wie die beiden größten.

1888 haben 2 Cowboys bei einem Viehtrieb durch einen Schneesturm die größte Felsenwohnung entdeckt und ihr den Namen "Cliff Palace" gegeben.

Aber als erstes ging es in den Park und zum Visitor Center, denn die beiden cliff dwellings, die wir uns ausgesucht hatten, gab es nur mit Führung durch einen Park-Ranger zu sehen. Also Ticket gekauft und für die beiden Touren angemeldet.

Ohne Worte

Diesen Ausblick haben wir oft genossen, den Mesa Verde ist spanisch und heißt "grüne Tafel". Und der Name ist hier Programm.

Rehe haben Vorfahrt

Das linke Reh sagt zum rechten: "Kannst auch rüberkommen, der hält an."

Auf sicherem Boden

Nachdem wir die Tickets hatten, mussten wir uns auch schon auf den Weg machen (man hat sich für bestimmte Uhrzeiten angemeldet). Als erstes besuchten wir das "Long House", das zweitgrößte cliff dwelling des Parkes.

So grün wie die Gegend auch ist, aber dies war ebenfalls ein allgegenwärtiger Anblick: vom Waldbrand zerstörte Gebiete. Es gibt jeden Sommer Waldbrände und die häufigste Waldbrandursache ist das "dry lightning" (Blitze ohne Donner und Regen). Im Prinzip ist es ein natürlicher Vorgang und die Erde braucht es sogar. Denn so kann sie sich erholen und es werden durch das tote Holz neue Nährstoffe zugeführt. Dennoch brauchen die Pinien 100 bis 200 Jahre bis sie wieder zu wachsen anfangen.


Warten, dass die erste Tour beginnt


Unsere erste Gruppe war angenehm klein (12 Personen) und nachdem uns eine Art Bahn auf Rädern 10 min durch die Berge gefahren hat, haben wir den Rest des Weges (1,2 km) zu Fuß zurückgelegt.

Links hinter dem Felsen verbirgt sich das "long house"

long house mit 150 Räumen und 21 Kivas (die runden Räume). In den Kivas wurden Zeremonien und Beratungen abgehalten.

"long house"

Auch die Anasazi haben Leitern benutzt


Wir sind einmal durch long house gegangen. Von links sind wir gekommen.



Viele Fakten sind erforscht, genauso vieles ist unklar. In long house haben ca. 100 Anasazi gelebt. Forscher haben ausgerechnet, dass die Indianer 20 Jahre daran gebaut und trotzdem nur ca. 75 Jahre hier gelebt haben. Es gibt verschiedene Theorie, warum sie so plötzlich weiterzogen. Einige sagen es gab eine große Dürre, andere vermuten kriegerische Auseindersetzungen und Dritte wiederum denken, sie waren "zu erfolgreich", d. h. die Population wurde zu groß.

Die Räumlichkeiten waren fast aufgeteilt wie heutzutage. Es gab Schlafräume, Lagerräume, Kivas (heute wohl am ehesten mit dem Wohnzimmer zu vergleichen), sogar Räume, die nur als Toilette benutzt wurden. Die Toten wurden vor dem dwelling begraben.

Diese Tour dauerte ca. 2 Stunden und aufgrund der kleinen Anzahl der Gruppenteilnehmer konnte die Rangerin in aller Ruhe auf unsere Fragen eingehen.

Echse auf dem Rückweg

Hühnergott - etwas zu groß für eine Halskette

Auf der Fahrt zu unserer zweiten Tour

Die Straße war ein ständiges Auf und Ab - da unten ist sie zu sehen

Erstaunlich: trotz der vielen verbrannten Waldgebiete ist Mesa Verde wunderschön grün




Um 15:30 Uhr begann dann unsere zweite Tour zum "Cliff Palace" - die größte Felsenwohnung des Parkes. Leider war es diesmal eine sehr große Gruppe (ca. 50 Leute) und wir waren froh, dass wir vorher schon so viele Infos bekommen haben.

Cliff Palace: Führungen im 30 Minuten Takt

Ein glücklicher Augenblick: Cliff Palace ohne Touris

Ohne Leitern ging es nicht, hier nach einer ausführlichen Erklärung und Besichtigung eines großen Kivas. Auch Cliff Palace hat über 150 Räume.

Nach der Tour war unser Tag im Mesa Verde auch schon rum. Der Park hat noch mehr zu bieten und man könnte locker einige Tage da drin verbringen, aber wir wollten ja noch weiter. Und so schlugen wir unser Nachtlager in Durango auf (ca. 30 Meilen östlich vom Park).

Warten auf das Abendbrot

Endlich! Abendbrot ist fertig!

Nächsten Tag machten wir uns dann auf in Richtung Denver zum Rocky Mountains National Park. Unterwegs besuchten wir den Black Canyon. Doch davon berichten wir das nächste Mal.

2 Kommentare:

  1. Danke auch für diesen Bericht vom Mesa Verde! Ich liebe diese Berichte bei einer Tasse Kaffee Crema und dann den Tag beginnen... Grüße aus D - Eure Maman

    AntwortenLöschen
  2. Thank you, ´mam. Enjoy your cups of cafe crema next weeks!

    AntwortenLöschen