Freitag, September 28, 2007

Rocky Mountain National Park

5. Tag - Colorado
gefahrene Meilen: 189

Da wir am Vortag nicht ganz unser vorgenommenes Zwischenziel erreicht hatten, standen wir früh (also für Urlaub früh) auf und erreichten den Rockies Park am Vormittag. Damit hatten wir den ganzen Tag in dem 107.600 ha großen Park, wobei ein Tag angesichts dieser Größe schon extrem wenig erscheint.


Wir waren noch gar nicht weit in den Park gefahren, als wir schon einen "Stau" entdeckten. Dieser wurde durch ein Rudel Wapiti-Hirsche verursacht. Natürlich mussten wir dann sofort anhalten. Die Wapitis kamen aus der einen Seite des Waldes und gingen über die Straße um dann auf der Wiese zu äsen um anschließend wieder im Wald zu verschwinden.

Einzelexemplar

Gruppenbild

Ein Stückchen weiter haben wir dann noch diese Elchkuh mit ihrem Jungen entdeckt. Leider wollten beide nicht fotografiert werden. Das Kleine sieht man im hohen Gras hier überhaupt nicht.

Die National Parks der USA sind alle mit dem Auto befahrbar und ohne Auto ist man aufgeschmissen, da man aufgrund der Größe und den Entfernungen wenig sieht. Jedoch gibt es überall Wanderwege abseits der vielbefahrenen Straßen. Auf diesen Wanderwegen ist man oft für sich allein. Es wird dennoch empfohlen auf den vorgegebenen Wegen zu bleiben. Und so fuhren wir gar nicht so weit in den Park, sondern suchten uns einen beliebigen Wanderweg aus (Timber Lake Trail), stellten das Auto auf den Parkplatz, zogen Wanderstiefel an und wanderten drauf los.

Es war ein sehr schöner Waldweg mit einem Nachteil, es ging immer bergaufwärts. Aber wir waren ja auch in den Bergen. Der Weg sieht auf der Karte gar nicht so weit aus und er führt zu einem Gletschersee. Das klingt vielversprechend, aber wir müssen Euch enttäuschen. Diesen Gletschersee haben wir nie gesehen. Ich weiß bis heute nicht, wie lang der Weg tatsächlich ist, aber wir sind ca. 1,5 Stunden bergaufwärts gelaufen und haben bestimmt nur 1/4 des Weges zurückgelegt. Wir befanden uns auf ca. 3.000 m Höhe. Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich der geborene Flachländer bin und mit Höhe nicht sehr gut klarkomme? Na, wir haben jedenfalls nach ca. 1,5 Stunden wieder umgedreht und sind den Weg zurückgelaufen.

Auch ohne das "Ziel" erreicht zu haben, war es sehr schön. Es war ruhig. Uns sind nur fünf andere Wanderer entgegengekommen, dafür umso mehr Hörnchen verschiedener Art. Wenn man ihrem Revier zu nahe kommt, dann machen sie ein pfeifendes Geräusch und dann muss man sich nur umschauen und sieht sie irgendwo flitzen. Nur ein einziges Mal habe ich die Einsamkeit bedauert, nämlich in dem Moment, wo wir (in Entfernung natürlich) ein paar Kojoten heulen gehört haben. Nun ja, gesehen haben wir sie nicht (wollte ich auch nicht). Dann wurde im Visitor Center noch vor Berglöwen gewarnt, aber auch diesen Gefährten haben wir nicht gesehen. Hier nun ein paar fotografische Eindrücke:


Wer versteckt sich hier?


Die Brücke über den Fluss

Das ist der Weg, der die meiste Zeit so aussah.

Es geht auch ohne Brücke.

Irgendwann waren wir dann wieder beim Auto und sind weitergefahren. Überall an der Straße gab es Haltepunkte um die Aussicht zu genießen oder zu fotografieren. Auch dieser Teil der Rockies ist sehr alpin.


Diese Haltebucht befindet sich auf 3.548 m Höhe ...

... und das war der Ausblick ...

... und das auch. Für uns Flachländer war es wunderschön.

Am späten Nachmittag sind wir dann noch zu einem Gletschersee gefahren (nachdem der Versuch per pedes gescheitert war). Unterwegs passierten wir die höchst gelegene und befestigte Straße in einem US-amerikanischen National Park. Inzwischen hatte ich das Steuer schon abgegeben, aber auch als Beifahrer ging es mir nicht besser als ich rechts den Abhang sah. Ich bin wirklich kein Höhenmensch. Der Pass befindet sich übrigens auf 3.600 m Höhe. Na wenigstens konnte es danach nur noch abwärts gehen.

Der Bear Lake

Anders als der Name vermuten lässt, gab es in dem See nur Fische.

Spiegelung

Der Gletschersee war unser letztes Ziel in diesem Park und nachdem wir ihn einmal umrundet hatten, fuhren wir weiter und begaben uns auf die Suche nach einem geeigneten Nachtlager.

Der letzte Wapiti für heute

Ein geeignetes Nachtlager war wider Erwarten schnell gefunden. In unmittelbarer Nähe auf der Ostseite des Parkes befindet sich ein Campingplatz unserer bevorzugten Campground-Kette (KoA) und da machten wir es uns bequem. Wir hatten Pizza bestellt und während der Wartezeit studierten wir unseren morgigen Fahrtweg. Endlich kam die Pizza und als wir die ersten Bissen gegessen hatten, kam noch jemand aus dem Busch:

War es hungrig oder krank oder hat es einfach nur jegliche Scheu vor dem Menschen verloren? Wir wissen es nicht, fanden es aber sehr amüsant.

Das Reh ist nicht zu uns in Reichweite rangekommen, aber für so ein scheues Wildtier nah an uns vorbeigegangen, ...

... als ob es öfter über den Campground spaziert.

Beim Abendbrot

Nächsten Tag fuhren wir mit Tagesanbruch los, denn vor uns lag eine lange Strecke. Wir sind vom Nordosten Colorados in den Nordwesten Wyomings gefahren - zum Yellowstone National Park. Dieser National Park ist unser absolutes Highlight auf dem Roadtrip. Also, seid gespannt.

1 Kommentar: