Sonntag, Mai 13, 2007

Davis-Monthan AFB, Arizona
















Wer jetzt jetzt denkt, wir waren so bekloppt und fuhren nur wegen IKEA 700 km, hat sich geschnitten. Gelegentlich müssen in einer Ehe auch Deals gemacht werden. Und das bedeutete in diesem Fall: will Netti ihr Shopping-Herz vor Freude zum Springen bringen, brauche ich etwas, um mein Fliegerherz zum Springen zu bringen. Also haben wir uns in der Vorplanung dieser Tour vorgenommen, jede US-Air Force Base, die auf dem Weg liegt, zu besuchen und wenn möglich, dort zu übernachten.


Und so kam es, dass wir nicht nur aus Kostengründen uns für die Nacht von Freitag auf Samstag ein Zimmer im AIR FORCE INNS auf der Davis-Monthan Air Force Base nahe Tucson reservierten.

Als wir Freitagabend dort ankamen, war ich glücklich, endlich nach vier Jahren wieder eine Basis der US-Air Force zu besuchen. Nachdem wir die Wache passierten und weiter in die Base hinein fuhren, ist sogar Netti aufgefallen, dass die Stützpunkte der US-Air Force im Gegensatz zu den Fort´s der US-Army (z. B. Fort Bliss in El Paso) sehr viel gepflegter sind. Nicht nur ich hab mich gleich total wohl gefühlt.

Die Davis-Monthan AFB gehört zum Air Combat Command und ist Heimat der 355th Fighter Wing. Stationiert sind hier Kampfflugzeuge vom Typ A-10 und O/A-10 Thunderbolt II, EC-130 Hercules Transportmaschinen zur elektronischen Aufklärung, HC-130 Hercules Transportmaschinen zur Helikopterluftbetankung und HH-60G Black Hawk Kampfhubschrauber.
Hauptaufgabe ist die Ausbildung und das Training für alle A-10 - Piloten der US-Air Force.


In unmittelbarer Nähe der Davis-Monthan AFB befindet sich die Aerospace Maintenance and Regeneration Group (AMARG) oder auch kurz Military Aircraft Boneyard genannt. Hier erfolgt unter freiem Himmel die "Einlagerung" ausrangierter Flugzeuge vorrangig militärischer Art. Das warme und trockene Klima vor Ort ist der beste Platz für ein weiteres langes Leben, wenn auch am Boden. Diese Maschinen stehen so lange, bis sie irgendwann doch verschrottet werden oder bis sie zur Ersatzteilgewinnung soweit ausgeschlachtet wurden, dass der Rest nur noch verschrottet werden kann. Sogar die deutsche Luftwaffe bedient sich hier, vorrangig für Ersatzteile für die noch im Dienst befindliche F-4F Phantom.

Dieses Areal ist unglaublich und groß. Vor allem wegen der Maschinen, die hier bereits abgestellt wurden. Während viele Länder immer noch Flugzeuge der 2. Generation (z. B. F-4 Phantom, F-5 Tiger, A-4 Skyhawk) fliegen, sind hier bereits Maschinen der 3. Generation (F-14, F-15, F-16, F-18) abgestellt.



Der Anblick ist einfach überwältigend. Dort stehen Milliarden an Rüstungsgeldern. Ein großer Teil der Maschinen sind weiterhin flugfähig. Sie wurden konserviert, empfindliche Elektronik wurde ausgebaut, Scheiben und Luken mit Folie abgeklebt, sodass sie bei Bedarf wieder reaktiviert werden können. Diese Maschinen werden derzeit aber nicht mehr gebraucht, bzw. das Department of Defense will sie derzeit nicht unterhalten.




Natürlich stehen hier auch massig Maschinen vergangener Zeiten. Da stehen Maschinen, die waren in Korea, Vietnam und sonstwo im Kriegseinsatz. Diese verbringen hier ihren Lebensabend, weil die Verschrottung ja auch Geld kosten würde. Weiterhin gibt es hier noch das Pima Air & Space Museum, wo weitere Maschinen vergangener Zeiten (die ich jetzt aber nicht mehr alle aufzählen möchte) stehen.

2 Kommentare:

  1. Hi ihr americaner,

    Jens, endlich mal wieder ein Beitrag ganz nach meinem Geschmack. Also echt geil so viele Flugzeuge auf einem Haufen!!

    Macht weiter so mit eurem Blog!!
    Viele liebe gruesse aus moskau!!!

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  2. Hi arminius, vielen Dank. Das Lob ist unser Lohn für die Arbeit. Viele Grüsse aus Texas.

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