Die Fahrt war irgendwie gemütlich. Es ist zwar in gewisser Weise anstrengend und ermüdend 700 km durch Wüstengebiet zu fahren, denn die Landschaft bietet nicht sehr viel Abwechslung, die Straßen sind breit und schnurrgerade, es gibt wenig Verkehr und die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt bei 120 km/h. Aber das alles macht es wiederum auch sehr angenehm. Jedoch ist es gut, wenn man sich mit dem Fahren abwechselt.
Da auch New Mexiko und Arizona in der Wüste liegen, herrscht Trockenheit vor. Etliche Flüsse waren ohne Wasser und in Arizona haben wir tausende von Kakteen gesehen, u. a. auch die Saguaro-Kakteen. In Phoenix ist es durchschnittlich noch wärmer als in El Paso und es fällt weniger Regen. Entgegen dieser Tatsache ist die Stadt jedoch grüner als El Paso. So wie ich Phoenix gesehen habe, so habe ich mir immer Florida vorgestellt. Die Straßen werden von hohen Palmen gesäumt und überhaupt gibt es viele Bäume und Büsche. Alles sieht sehr gepflegt aus. Die Stadt an sich ist zum einen Hauptstadt von Arizona, zum anderen recht groß und inzwischen sind mehrere Städte "zusammengewachsen". Die Stadtgrenzen sind fließend und es ist schwierig zu sagen, wo eine Stadt angefängt und die andere aufhört. So liegt unser Ziel (IKEA) auch nicht in Phoenix, sondern Tempe.
Wir haben eine Zeitzone durchfahren. Als wir in Tuscon waren, hatten wir eine Stunde "gewonnen".
Unterwegs nach Tuscon, AZ
Bereits 100 Meilen vorher wurde für diesen Laden Werbung gemacht. Und so hat die Werbung ihren Zweck erreicht und wir haben dort einen Stop eingelegt und festgestellt, dass der Amerikaner ein sehr findiger und cleverer Geschäftsmann ist. Der Shop war vollgestopft mit Kitsch und Souvenirs aller Art. Interessant war nur die Hintertür. Für 1 Dollar pro Person konnte man dort durch und "das Ding" anschauen gehen.
Einmal durch die Hintertür kam man durch diverse Blechschuppen in denen der Eigentümer "Altes" aller Art gesammelt und wie eine Ausstellung arrangiert hatte. Alte Bilder und Fotos, alte Kutschen, alte Gewehre, alte landwirtschaftliche Geräte, Pfeil und Bogen, Indianergegenstände. Es war wie ein Museum, nur nicht so wissenschaftlich und viel staubiger.
Das war auch so ein alter Gegenstand: ein Rolls-Royce, mit dem A.H. gefahren ist (natürlich nicht bewiesen).
Und im 3. Schuppen waren wir dann endlich (?) bei dem "Ding". Der Besitzer weiß selbst nicht genau, was es ist (oder besser: was es mal war). Auch wir können diese Frage nicht beantworten. In dem Kasten liegt eine mumifizierte Leiche, die aussieht wie eine Indianerin. Allerdings waren doch die Ägypter das führende Volk im Mumifizieren!? Keiner Wunder, dass sich der Besitzer fragt, was das sein soll. Gute Geschäftsidee und sehr witzig gemacht! Wir hatten wirklich Spaß.
Weiter nach Tuscon! Wir waren jetzt bereits 5 Stunden unterwegs, aber auch gleich am ersten Ziel.
Tuscon und Davis-Monthan Air Force Base
Ein Erfahrungsbericht von Jens (folgt)
In Tuscon haben wir im Hotel auf der dortigen Air Force Base (AFB) übernachtet. Soldaten und deren Angehörige kommen mit ihrem ID Ausweis auf alle Militär-Stützpunkte in den USA. Die Übernachtungsmöglichkeiten dort sind gut, sehr preiswert und begehrt (in Phoenix wollten wir auch auf der AFB übernachten, aber alles war ausgebucht).Tuscon DowntownAm Samstag vormittag sind wir nach der Besichtigung des "Boneyards", dann weiter nach Phoenix. Statt wie bisher auf der Interstate 10 zu fahren, beschlossen wir, die älteste Verbindung zwischen Tuscon und Arizona zu nehmen, den Highway 79. Etwas ruhiger, nur zweispurig, aber mit viel Natur. Hier auf einer Nebenstrecke vorbei an einer "Open Ranch" (kein Zaun zwischen Rind und Straße).
Wir haben ein paar Stopps an einigen der unzähligen Kakteen gemacht, die Fotos sind ganz zum Schluss. Dazu sind wir dann vom Highway runter auf unbefestigte Straße. Das war meistens auch kein Problem.
Hier waren wir auf einem unbefestigten Weg und dachten, wenn wir auf diesen "Weg" abbiegen, kommen wir wieder zum Highway zurück. Das war unser größter Irrtum bisher, denn nach nicht einmal 1 m war die Fahrt vorbei. Festgefahren in einem trockenen Flussbett! Tolles Gefühl - leichte Panik mit etwas Angst. Aber keine Sorge wir konnten uns aus eigener Kraft befreien. Ich bin ans Steuer und Jens hat geschoben. Und unter Aufbietung seiner ganzen Kräfte sind wir aus diesem Schlamassel wieder rausgekommen.
Von diesen "dust devils" (hier links neben dem Turm) haben wir etliche gesehen. Das sind kleine Sandtromben in der Wüste. Als ich das erste Mal so etwas sah, dachte ich, ein Fahrzeug wirbelt den Sand auf. Aber gestern habe ich einige von denen recht nahe an der Straße gesehen und konnte sehr schön erkennen, wie der Wind den Sand (und alles was nicht fest mit dem Boden verankert ist) rumwirbelt.
Phoenix, Luke AFB und IKEA
Irgendwann am Samstag nachmittag sind wir dann in Phoenix und den umliegenden Städte angekommen. Hier auf dem Weg zur Luke AFB.
Der Sonntag begann dann unspektakulär mit dem Shoppingbummel bei IKEA. IKEA USA ist genauso wie IKEA Europa (außer die Öffnungszeiten). Das Warenangebot ist auch gleich. IKEA liegt direkt an der Interstate 10, so dass wir nach dem Einkauf ohne weitere Verzögerung die 700 km (auf der I-10) wieder nach Hause gefahren sind. Reine Fahrtzeit war 6,5 Stunden.
Letzter Stopp bei Las Cruces, NM - nur noch 40 Meilen bis El Paso!
Kakteen
Hier also eine Kakteenauswahl von diesem Wochenende, angefangen mit den Saguaro-Kakteen. Die sind ein Wahrzeichen von Arizona und überall abgebildet. Ein solcher Kaktus braucht 40 Jahre um 1 m zu wachsen. Nach frühestens 80 Jahren bildet sich der erste Arm. Sehr beeindruckend!
Boah was für ein Roadtrip. Und so viel Gegend überall. Auf jeden Fall genug, ob sich das alles mal in Ruhe anzugucken ;-P
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