Mittwoch, Oktober 31, 2007

Amigo Airsho in El Paso, Texas


Am Wochenende 22./23. September gab es in El Paso die Amigo Airsho auf dem Biggs Army Air Field. Für ein paar bessere Fotos sind wir schon einmal vorab am Freitag vorher hingefahren. Da das Biggs Air Field Teil des Fort Bliss ist, war der Zutritt kein Problem. Die meisten Exponate waren schon eingetroffen, wenn auch nicht gleich am endgültigen Platz.

F-15C Eagle von der Eglin Air Force Base, Florida

F-18C Hornet von der Naval Air Station Oceana, Virginia

F-16C Kunstflugteam "Thunderbirds" von der Nellis Air Force Base, Nevada

F-117A Nighthawk von der Holloman Air Force Base, New Mexico.
Unglaublich, aber wahr, dieses lang geheim gehaltene Wunderwerk der Unsichtbarkeit geht in Rente.
Die ersten 6 Maschinen sind bereits eingelagert worden.

C-5 Galaxy von der Travis Air Force Base, California


Einige letzte Ausstellungsstücke trudelten während dessen gerade ein.

Deutscher Tornado vom Fluglehrzentrum Holloman Air Force Base, New Mexico.

T-38 Talon von der Sheppard Air Force Base, Texas

T-37 "Tweety" von der Sheppard Air Force Base, Texas
(im Hintergrund ein Hubschrauber russischer Bauart, wo der wohl herkommt?)

Andere Exponate wurden an die richtigen Stellen bugsiert, hier ein Black Hawk Hubschrauber der Homeland Security



Einige Privatpersonen können sich auch einen Jet leisten. Diese Maschine gehört einem reichen Texaner und ist zur einen Hälfte eine Trainingsmaschine T-38 Talon und zur anderen Hälfte eine F-5. Da aber eine F-... Maschine ein Kampflugzeug ist und eine T-... Maschine ein Trainer ist, ließ der Besitzer sein Flugzeug als T-38 registrieren., weil es einfacher ist, überall eine Landegenehmigung zu erhalten, sagte uns sein Partner, der die Maschine bewachte. Das Flugzeug trägt zwar die Lackierung des Kunstflugteams "Thunderbirds", ist aber nie ein Thunderbird gewesen.

Nachdem Netti wieder unbefugt in fremde Flugzeuge krabbeln wollte ...

... konnte ich den Police Officer gerade noch davon abhalten, Netti zu verhaften.

... ich musste dann wieder alles richten ...

... aber den Zündschlüssel hab ich auch nicht gefunden ...


Am Samstag sind wir dann zur eigentlichen Air Show gegangen. Das Wetter war herrlich, es schien ein heißer Tag zu werden. Vor allem die freie Sicht und der blaue Himmel waren gute Voraussetzungen für ein tolles Programm.

Nach und nach trafen immer mehr Besucher ein, die meisten "bewaffnet" mit Sonnenschirm und Campingstühlen.

Den Anfang machten die "Golden Knights", Fallschirmspringer der US-Army.
Mit Texas-Flagge

Bevor die Show der "Thunderbirds" begann, gab es eine öffentliche Vereidigung neuer Rekruten für der US Air Force. Die Vereidigung sprach der Leader der Thunderbirds-Piloten Lt Col Kevin Robbins.


Dann begann die Show des Hauptakteurs, der Vorzeige-Staffel der US Air Force, den Thunderbirds.

Die diesjährigen Piloten der "Thunderbirds".
Nr. 1 -
Lt Col Kevin Robbins
Nr. 2 - Maj Chris Austin
Nr. 3 - Maj Nicole Malachowski
Nr. 4 - Maj Scott Poteet
Nr. 5 - Maj Ed Casey
Nr. 6 - Maj Samantha Weeks

Zuerst gab es die Ground Show, bei der das Wartungspersonal und die Techniker ein perfektes Zusammenspiel von Bewegungsabläufen boten. In das Programm der Ground Crew mischten sich dann die Piloten als Teil der Ground Show, das mit dem Start der Maschinen unterbrochen wird und nach der Rückkehr und Landung der Jets erst beendet wird.

Der Start

Im Hintergrund die Franklin Mountains

Die Ground Crew, im Hintergrund die heimkehrenden Thunderbirds.

Nach der Rückkehr gab es Autogramme von den Piloten und Technikern.

Der Tag war heiß und anstrengend und mit einem leichten Sonnenbrand machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Montag, Oktober 29, 2007

Military Lodging

Wie bereits in dem Übersichts-Post über unseren Roadtrip erwähnt, haben wir auf einigen US Militär-Basen übernachtet. Bei der Planung unserer Reiseziele haben wir auch darauf geachtet, ob eine Militär-Basis in der Nähe ist, auf der wir kostengünstig die Nacht in einem Bett schlafen können, um nicht ständig im Van auf der Luftmatratze auf irgendeinem Zeltplatz zu pennen. Außerdem brauchten wir auch gelegentlich mal eine Steckdose, um die Akkus der Kamera, der Videokamera und der Laptops aufzuladen.

Das Military Lodging, wie die Übernachtungsmöglichkeit genannt wird, steht nur den amerikanischen und verbündeten Militär-Angehörigen und deren Familien zur Verfügung. Für deutsche Verhältnisse ist das schwer vorstellbar. Es handelt sich hierbei nicht um betreutes Wohnen in einer Stube in einer Kaserne.

Amerikanische Militär-Stützpunkte sind im Grunde komplett anders aufgebaut als deutsche und erst recht ehemalige NVA-Kasernen. Hier gibt es zum Beispiel Banken, Supermärkte, Baumärkte, Kirchen, Tankstellen, Fastfood-Restaurants, Autowerkstätten und eben auch Hotelanlagen nebst Swimmingpool. Selbst unsere Autos haben wir in der hiesigen Zulassungsstelle angemeldet und die Kennzeichen bekommen. Die KFZ-Steuer wird dort auch bezahlt.
Aber dazu werde ich zu einem späteren Zeitpunkt einen Post erstellen und auch die entsprechenden Bilder anhand des Fort Bliss liefern, wo ich derzeit stationiert bin.

Sowohl die Air Force als auch die Army und Navy/Marines unterhalten (nicht auf allen) ihren Stützpunkten Hotels, die in der Qualität und Ausstattung denen außerhalb in nichts nachstehen. Nur beim Preis macht sich der Unterschied bemerkbar, weil man eben nur ca. ein Drittel, von dem was eine Nacht in einem vergleichbaren Hotel außerhalb der Basis kostet,
bezahlen muss.

Bei den amerikanischen Streitkräften wird Attraktivität und Betreuung für die Soldaten groß geschrieben. Mit den nachfolgenden Bildern versuche ich Euch das mal ein bisschen näher zu bringen.

Die erste Möglichkeit nutzten wir nahe Albuquerque in New Mexico.
Wir checkten auf der Kirtland AFB in das "KIRTLAND INN" ein.



Da es, wie oben schon erwähnt, auf amerikanischen Stützpunkten u. a. Supermärkte und Tankstellen gibt, haben wir uns dort mit Reiseproviant versorgt, sowie den Tank nochmal voll gemacht. Der besondere Grund liegt darin, dass es erstens steuerfrei ist und zweitens der Sprit im Schnitt nochmal 3-10 Cent pro Gallone billiger ist.
Da wir während unseres Roadtrips flexibel bleiben wollten, haben wir keine Übernachtungen vorgebucht. Wir haben die Hotels aufgesucht und an der Rezeption nach einem freien Zimmer gefragt.

Dass das auch mal schief gehen kann, haben wir hier erfahren. Auf der Malmstrom AFB in Montana gab es keine freie Zimmer, da ein Inspektions-Team die Air Force Base besuchte und alle Zimmer belegt hat. So mussten wir leicht enttäuscht wieder abziehen. Natürlich nicht, ohne den Tank nochmal voll gekippt zu haben. Es war aber auch das einzige Mal, dass uns das passiert ist. Wir sind dann auf den nahe gelegenen Zeltplatz in Great Falls ausgewichen und haben im Van geschlafen.



Nachdem wir einige Nächte im Van schlafen mussten, weil es keine Stützpunkte in der Nähe unserer Reiseziele gab, haben wir uns in South Dakota gleich für drei Nächte auf der Ellsworth AFB im "Pinetree Inn" einquartiert.

Hier ein paar Bilder von unserem Zimmer im "Pinetree Inn".

Das Wohnzimmer mit Kühlschrank, Mikrowelle.

Hier gab es auch kostenlos wireless Internet.
Wir konnten jetzt auch mal wieder online gehen und eMails checken.


An einem Nachmittag habe ich das South Dakota Air and Space Museum besucht.

Während ich mir die Ausstellungsstücke anschaute, drehte ein B-1B Lancer einige Runden um seine Homebase.

Aber irgendwann ist er dann doch gelandet.

Ein Highlight dieses Museums war aber etwas, was ich bis heute noch nie gesehen hab. Ein Erinnerungsstück an den kalten Krieg. In der Gegend in und um die Ellsworth Air Force Base und die Stadt Rapid City befanden sich damals etwa 160 befüllte unterirdische Abschussrampen für Langstreckenraketen. Die einprogrammierten Ziele sollten jedem bekannt sein. Mittlerweile sind diese Raketen im Rahmen der Abrüstung verschrottet und die Schächte gesprengt oder zugeschüttet. Zur Erinnerung und zu Museumszwecken ist auf der Air Force Base noch ein alter Schacht mit einer unscharfen Rakete erhalten geblieben. Und in diesen durfte ich rein.

Hier einmal die Übersicht über die verstreuten und damals öffentlich auch nicht sichtbaren Gebiete der
44th Missile Wing (44. Raketengeschwader). Heute gibt es solche Geschwader bei den amerikanischen Streitkräften nicht mehr.

Auf dem Betondeckel der Abschussrampe steht jetzt ein alter mobiler Kontrollstand. Der Deckel selbst konnte damals sehr schnell hydraulisch zur Seite bewegt werden. Einen Ernstfall gab es Gott sein Dank ja nicht.


Da ich an diesem Tag zu dieser Zeit der einzige Gast des Museums für diesen Rundgang war, konnte der Angestellte den Rundgang mit mir alleine durchführen. Neben dem Betondeckel ging es durch eine Tür eine Treppe hinunter in den Schacht.
Sie sieht zwar wie angeschlossen aus, ist aber nur noch eine Attrappe.
Alle Kontroll-Apparaturen rund herum waren noch erhalten, aber auch abgeschaltet.

Der Blick hinunter...
und nach oben zur Spitze...

Mit solchen Transportern wurden sie bewegt.

Als unser Aufenthalt auf der Ellsworth AFB nach drei erholsamen Nächten beendet war und wir die Base endgültig wieder verließen ...
gab es noch einen dezenten luftwaffenmäßigen Hinweis, dass man seinen Beifahrer mit haben sollte. Ich schaute nach rechts auf den Sitz und meinte: jo, hab ich dabei. ;)



Als nächstes machten wir Stopp auf der McConnell Air Force Base in Wichita, Kansas.

Hier brauchten wir etwas mehr Zeit, um überhaupt den Haupteingang zu finden.
An den Zufahrten, die wir zunächst fanden, waren die Tore zu.

Aber irgendwann fanden wir den Haupteingang doch und zeigten der Wache unsere "Eintrittskarte" (Militärausweis) und suchten das "Air Capital Inn" und checkten ein.


Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Oklahoma City im Bundesstaat Oklahoma. Dort um die Mittagszeit angekommen, fuhren wir zuerst auf die Tinker Air Force Base, um uns ein Zimmer zu reservieren.
Als wir das Zimmer gebucht und bezogen hatten, machten wir am Nachmittag einen Ausflug in die Stadt.
Da Oklahoma City nicht so aufregend war, fuhren wir am frühen Abend zurück auf die Base und stellten uns mit dem Wagen in die Nähe der Flight um den Flugverkehr zu beobachten und mein Fliegerherz zu beglücken.

Auf der Tinker Air Force Base sind u. a. Tankflugzeuge ...

... und AWACS-Flugzeuge stationiert.
Die AWACS-Flugzeuge machten Pilotenausbildung.

Bis es dunkel wurde, machten sie Lande-Übungen und starteten immer wieder durch.



Die schönste und komfortabelste aber auch teuerste Übernachtung hatten wir bei der US-Navy auf der Naval Air Station Fort Worth bei Dallas. Die Stadt Fort Worth wurde 1849 als Militärposten gegründet und erhielt ihren Namen nach General William J. Worth. Der Stützpunkt selbst wurde 1941 als Tarrant Field Airdrome eröffnet. 1942 wurde er umbenannt in Fort Worth Army Air Field, da es zu der Zeit die US Air Force noch nicht gab. Nach der Gründung der Air Force 1947 wurde er 1948 in Carlswell Air Force Base zu Ehren Major Horace S. Carlswell umbenannt, der 1944 in einer Nacht-Mission gegen japanische Konvoys im Süd-Chinesischen Meer beschossen wurde und in der anschließenden Crash-Landung zusammen mit dem Co-Piloten ums Leben kam. Vorher hatte er der restlichen Besatzung den Ausstieg befohlen. Sein eigener Fallschirm war durch den Beschuss zerfetzt worden.

Mit Rückzug der aktiven fliegenden Einheiten der Air Force von der Carlswell Air Force Base gab die US-Navy ihre südöstlich von Dallas am Mountain Creek Lake gelegene Naval Air Station Dallas auf und verlegte ihre Einheiten hier her und gründete 1993 die erste Naval Air Station Fort Worth Joint Reserve Base. Joint Reserve deshalb, weil kleine Truppenteile der Army und Marines hier auch stationiert sind und die Texas Air National Guard als eine kleine Reserveeinheit der Air Force sich mit ihren F-16 Kampfjets hier in Übung hält.

... neben dem Main-Gate ...

Bilder unseres Zimmers bei der US-Navy:

... das Hotel befand sich direkt an einem See ...

... über den die Jets rein geflogen kamen ...

... eine F/A-18 Hornet.

Und während ich den landenden Flugzeugen zuschaute, fand Netti ein neues Fotografier-Objekt:

Die Stinktierfamilie. Im Post zuvor schon einmal erwähnt.


An Ausstellungsstücken hatte dieser Stützpunkt auch einiges zu bieten.

A-4 Skyhawk der NAVY
weitere A-4 Skyhawk der NAVY
F-4B Phantom der NAVY
F/A-18A Hornet der NAVY
F-14A Tomcat der NAVY
F-4E Phantom der Air Force
außer Dienst gestellte F-16C Fighting Falcon
des Air Force Reserve Corp (AFRC)

Diese F-4C Phantom der Air Force hat sich ihre "Nicht-Verschrottung"
verdient, weil sie im Vietnamkrieg einen Luftsieg errungen hat.
Zu erkennen am weißen Stern unterhalb der Cockpithaube.


Wie schon erwähnt, ist hier die Texas Air National Guard (ANG) mit ihren F-16C Jets beheimatet. Sie flogen zweimal täglich. Am späten Morgen brauchten wir keinen Wecker.

F-16C Fighting Falcon der Texas ANG auf der Abstellfläche

Vier F-15C Eagle Jets von der Eglin Air Force Base aus Florida waren zu Gast in Fort Worth.
Im Jahre 2003, als ich noch bei den Fliegern in Laage diente, waren wir mit unseren MiG-29 Fulcrum auf der Eglin Air Force Base Gäste und haben den amerikanischen Piloten das Fürchten gelehrt.


Die letzte Nacht auf einem Militärstützpunkt verbrachten wir auf der Sheppard Air Force Base bei Wichita Falls im nördlichen Texas. Auf diesem Stützpunkt befindet sich unter anderem ein multinationaler Ausbildungsverband, die NATO-Flugschule mit dem Euro-NATO-Joint-Jet-Pilot-Training Programm, kurz ENJJPT. Hier werden zukünftige Kampfflugzeug-Piloten aus Deutschland, Belgien, Holland, Dänemark, Norwegen, Italien, Türkei und der USA ausgebildet.

Die Trainingsmaschinen der ersten Ausbildungsstufe,
die Cessna T-37B Tweety.
Die Luftwaffe besitzt hier 35 Maschinen,
die aber mit Hoheitsabzeichen der US-Air Force fliegen.
Pilot und Schüler sitzen nebeneinander.

Für die zweite Ausbildungsstufe steht die Northop T-38 Talon bereit.
Auf diesem Flugzeug absolvieren die Flugschüler dann irgendwann ihren ersten Allein-Flug.


Die US-Air Force bildet auf der Sheppard AFB zudem ihre Techniker und Wartungsmechaniker an allen im Dienst befindlichen Maschinen aus.

Auf den Stellflächen parken Maschinen, die nicht mehr flugfähig sind und zur Ausbildung genutzt werden.

Deshalb tragen sie auch die Kennung "ST" für "Sheppard Training".

Nach der Übernachtung auf der Sheppard Air Force Base wollten wir planmäßig nach Amarillo zur Cadillac-Ranch fahren. Die Absicht haben wir aber aufgrund einer Unwetterwarnung für schwere Regenfälle und Überflutungen aufgegeben und sind nach Hause gefahren.

Der erste USA-Urlaub war damit zuende ...