Sonntag, Oktober 07, 2007

Yellowstone National Park, Teil 2

7. Tag - Wyoming
gefahrene Meilen: 92

Nachdem es nachts in diesen Höhen sehr kalt wurde und unser Van und Nachtlager stark auskühlte, standen wir vor 7 Uhr auf und stärkten uns beim Frühstücksbüfett in einem Restaurant im Park. Heute stand "Old Faithful" und das Geysir-Becken auf unserem Plan.

Als wir uns vom Restaurant auf den Weg machten, war es noch immer kalt und nebelig, wobei wir an einigen Stellen nicht sicher waren, ob es sich um Nebel oder Wolken handelte. Noch gar nicht weit gefahren, trafen wir diese beiden Hirsche im Morgennebel beim Frühstück:



Wir waren natürlich nicht die einzigen Zuschauer, aber die beiden haben sich überhaupt nicht stören lassen und wir waren tatsächlich so nah dran, wie es auf dem Foto aussieht (kein Zaun dazwischen natürlich).

Überall im Park dampft und sprudelt es. Hier an einem Fluss.

Von unten Dampf aus heißen Quellen und von oben Wolken.

Im "Norris Geyser Basin"

Madison River

Kein Campfire, sondern geothermische Phänomene

Auf unserer Fahrt zum "Old Faithful" kamen wir an einigen Geysiren und heißen Quellen vorbei. Bemerkenswert ist auch das "Lower Geyser Basin" mit dem "Fountain Paint Pot". Inzwischen hatte es auch die Sonne geschafft, herauszukommen, allerdings nicht für lange, wie sich zeigen sollte.

Ankunft am "Lower Geyser Basin"

Das ist der "Fountain Paint Pot" - ein sogenannter Schlammtopf (mudpot). Der Schlamm besteht aus Tonmineralien und kleinen Partikeln Quarz. Am Anfang des Sommers ist der Schlamm dünn vom Regen- und Schmelzwasser, am Ende des Sommers wird er dann dicker

Ein kleiner "Farbtopf" in der Nähe des "Fountain Paint Pot".

Ein Teil des "Lower Geyser Basin" mit diversen heißen Quellen und vielen Geysiren

Die Bäume haben es hier schwer.

Nach der Rundtour am "Lower Geyser Basin" fuhren wir weiter zu "Old Faithful" und dem "Upper Geyser Basin". Unser Auto haben wir auf dem riesigen Parkplatz abgestellt, haben uns im Visitor Center die Zeit für den nächsten Ausbruch von "Old Faithful" geben lassen und sind dann zum Geysir gegangen, guten Beobachtungsplatz gesucht, Videokamera aufgebaut und gewartet. Eine lange Wartezeit hatten wir allerdings nicht, nur 20 min. Inzwischen war die Sonne auch wieder verschwunden und der Himmel bedeckte sich mit Wolken. Kein schöner Hintergrund für unseren ersten großen Geysir-Ausbruch.

Das ist "Old Faithful" - sieht unspektakulär aus ohne Aktion.

Warten auf "Old Faithful"

Mit nur 3 Minuten später als vorhergesagt, bricht "Old Faithful" aus.

Während des Ausbruchs "spuckt" er ca. 14.000 bis 32.000 Liter kochendes Wasser in die Luft und erreicht eine Höhe von 50 m.

Nach ca. 2 Minuten war das Schauspiel vorbei.

"Old Faithful" stimmte uns gut auf das "Upper Geyser Basin" ein. In diesem Becken befindet sich die weltweit höchste Konzentration an Geysiren. Der Untergrund ist oft sehr instabil und daher liefen wir die meiste Zeit auf Holzbohlen.


Pool mit kochendem Wasser

In diesem Pool ist angeblich mal ein Baby-Bison gestorben, jegliche Hilfe kam zu spät für ihn. Die Knochen sind inzwischen weiß abgekocht und man kann die größeren noch sehen.

Das Wetter war inzwischen nicht mehr schön - windig und ständige Regenschauer.

Pool mit thermophilen Bakterien oder Algen

Im ganzen Gebiet des "Upper Geyser Basin" gibt es Ablaufkanäle der Geysire und heißen Quellen.


"Grand Geyser" , die "grand" Eruption hatten wir verpaßt. Er bricht alle 7 bis 15 Stunden aus und erreicht dann eine Höhe bis zu 60 m.

Ablaufkanal von einem Geysir oder heißer Quelle. Die unterschiedlichen Farben im Wasser entstehen durch thermophile Bakterien und Algen. Es gibt viele verschiedene Arten. Sie werden beeinflusst von Dingen, wie Wasserzusammensetzung, pH-Wert, Wassertemperatur u.ä. Rein fassen war daher streng verboten.

"Chromatic Pool"

"Beauty Pool" ist am buntschillernsten, je heißer das Wasser ist. Wenn es kälter ist, dann dominieren die "erdfarbenen" Bakterien.

"Firehole River"

Die Hörnchen lassen sich nicht durch kochendes Wasser und unstabilen Untergrund abschrecken bevorzugen aber offensichtlich auch die Wege aus Holzbohlen.

"Giant Geyser"

"Grotto Geyser" bricht ca. alle 8 Stunden aus und erreicht eine Höhe von 3 m.


"Castle Geyser" bricht alle 10 bis 12 Stunden aus. Er erreicht eine Höhe von 27 min und der Ausbruch dauert ca. 20 min.

Nach dem "Castle Geyser" und einem 3,5 Stunden-Spaziergang hatten wir das meiste vom "Upper Geyser Basin" gesehen und da der Regen zugenommen hatte, flüchteten wir erst einmal zu unserem Auto. Und während wir auf das Ende des Regen warten, gibt es hier einen Ausschnitt aus den Videoaufnahmen. Zum Anfang ist die Aufnahme recht hell. Wir hoffen, Ihr gewinnt trotzdem einen Eindruck von dem, was wir gesehen haben.




Irgendwann war der Regen verschwunden und wir fuhren zum "Midway Geyser Basin". Es ist ein kleines Becken und beinhaltet doch zwei sehr große heißen Quellen, "Grand Prismatic Spring" und "Excelsior Geyser" (da er nicht aktiv ist, wird er als heiße Quelle bezeichnet).

"Excelsior Geyser" mit einer Wassertemperatur von 93 °C. Dieser Geyser war einst der größte Geysir der Welt. Sein letzter großer Ausbruch war in den 80iger Jahren des 19. Jh. Nur 1985 ist er noch einmal für zwei Tage ausgebrochen, allerdings war der Ausbruch nicht sehr groß. Er erreichte eine Höhe von 6 bis 24 m.

"Grand Prismatic Spring"

"Grand Prismatic Spring" hat eine Wassertemperatur von 63 bis 86 °C und einen Durchmesser von 113 m. Es ist die drittgrößte heiße Quelle der Welt (Neuseeland hat die zwei größten heißen Quellen der Welt).

Inzwischen war es früher Abend geworden und wir fuhren erst einmal zum Zeltplatz um uns dort einen Stellplatz zu "sichern". Der Zeltplatz war nicht nur außerhalb des Parkes, sondern auch sogar außerhalb von Wyoming:

Wir übernachten in Montana. Der Yellowstone National Park liegt mit 96 % seiner Fläche in Wyoming, 3 % liegen in Montana und 1 % in Idaho.

Nach Besichtigung unserer Übernachtungsmöglichkeit und dem Abendbrot fuhren wir zurück in den Park und sahen diese Reh-Familie:


Je später der Abend wurde, desto lebhafter wurde die Tierwelt. Fotografieren wurde schwieriger, gute Bilder gibt es nicht. Wir haben neben den Rehen, Büffeln, Elchen und Kojoten, einen Weißkopfseeadler und viele Fledermäuse gesehen. Am meisten beeindruckt hat uns jedoch dieser Schwarzbär.



Das war nicht nur eine Aufnahme von dem Schwarzbären, den wir heute gesehen haben, sondern auch noch eine zweite von dem Grizzly-Bären, der uns morgen (jedoch in weiterer Entfernung) begegnen wird.

4 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Beiden, wieder ein beeindruckendes Stück Amerika. Die Möglichkeit mit den Videoeinspielungen ist toll. Die Hintergrundmusik gut ausgewählt :-)

    Liebe Grüße aus Rostock!
    Maman

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  2. Thank you Mam´, sorry for bad quality.

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  3. Ein Bärenstarkes Video.
    Die heißen Quellen in Neuseeland haben wir gesehen - dort haben die Maoris ihre Hütten gebaut und nutzen die Quellen als Herd.
    Diese viele verschwendete Energie!
    Habe Sonntag wieder einen tollen Bericht über die bekloppten Amis gesehen - 6% ihrer Energie werden für Wäschetrockner verbraucht, es ist aber verboten (zumindest an vielen Orten) Wäsche auf der Leine zu trocknen!

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  4. Wäsche auf der Leine trocknen verboten!? Und dabei trocknet die hier so gut und genauso schnell wie im Trockner ...

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