Das Military Lodging, wie die Übernachtungsmöglichkeit genannt wird, steht nur den amerikanischen und verbündeten Militär-Angehörigen und deren Familien zur Verfügung. Für deutsche Verhältnisse ist das schwer vorstellbar. Es handelt sich hierbei nicht um betreutes Wohnen in einer Stube in einer Kaserne.
Amerikanische Militär-Stützpunkte sind im Grunde komplett anders aufgebaut als deutsche und erst recht ehemalige NVA-Kasernen. Hier gibt es zum Beispiel Banken, Supermärkte, Baumärkte, Kirchen, Tankstellen, Fastfood-Restaurants, Autowerkstätten und eben auch Hotelanlagen nebst Swimmingpool. Selbst unsere Autos haben wir in der hiesigen Zulassungsstelle angemeldet und die Kennzeichen bekommen. Die KFZ-Steuer wird dort auch bezahlt.
Aber dazu werde ich zu einem späteren Zeitpunkt einen Post erstellen und auch die entsprechenden Bilder anhand des Fort Bliss liefern, wo ich derzeit stationiert bin.
Sowohl die Air Force als auch die Army und Navy/Marines unterhalten (nicht auf allen) ihren Stützpunkten Hotels, die in der Qualität und Ausstattung denen außerhalb in nichts nachstehen. Nur beim Preis macht sich der Unterschied bemerkbar, weil man eben nur ca. ein Drittel, von dem was eine Nacht in einem vergleichbaren Hotel außerhalb der Basis kostet, bezahlen muss.
Bei den amerikanischen Streitkräften wird Attraktivität und Betreuung für die Soldaten groß geschrieben. Mit den nachfolgenden Bildern versuche ich Euch das mal ein bisschen näher zu bringen.
Die erste Möglichkeit nutzten wir nahe Albuquerque in New Mexico.
Wir checkten auf der Kirtland AFB in das "KIRTLAND INN" ein.
Wir checkten auf der Kirtland AFB in das "KIRTLAND INN" ein.
Da es, wie oben schon erwähnt, auf amerikanischen Stützpunkten u. a. Supermärkte und Tankstellen gibt, haben wir uns dort mit Reiseproviant versorgt, sowie den Tank nochmal voll gemacht. Der besondere Grund liegt darin, dass es erstens steuerfrei ist und zweitens der Sprit im Schnitt nochmal 3-10 Cent pro Gallone billiger ist.
Da wir während unseres Roadtrips flexibel bleiben wollten, haben wir keine Übernachtungen vorgebucht. Wir haben die Hotels aufgesucht und an der Rezeption nach einem freien Zimmer gefragt.
Dass das auch mal schief gehen kann, haben wir hier erfahren. Auf der Malmstrom AFB in Montana gab es keine freie Zimmer, da ein Inspektions-Team die Air Force Base besuchte und alle Zimmer belegt hat. So mussten wir leicht enttäuscht wieder abziehen. Natürlich nicht, ohne den Tank nochmal voll gekippt zu haben. Es war aber auch das einzige Mal, dass uns das passiert ist. Wir sind dann auf den nahe gelegenen Zeltplatz in Great Falls ausgewichen und haben im Van geschlafen.
Nachdem wir einige Nächte im Van schlafen mussten, weil es keine Stützpunkte in der Nähe unserer Reiseziele gab, haben wir uns in South Dakota gleich für drei Nächte auf der Ellsworth AFB im "Pinetree Inn" einquartiert.
Hier ein paar Bilder von unserem Zimmer im "Pinetree Inn".
Hier gab es auch kostenlos wireless Internet.
Wir konnten jetzt auch mal wieder online gehen und eMails checken.
Wir konnten jetzt auch mal wieder online gehen und eMails checken.
An einem Nachmittag habe ich das South Dakota Air and Space Museum besucht.
Während ich mir die Ausstellungsstücke anschaute, drehte ein B-1B Lancer einige Runden um seine Homebase.
Ein Highlight dieses Museums war aber etwas, was ich bis heute noch nie gesehen hab. Ein Erinnerungsstück an den kalten Krieg. In der Gegend in und um die Ellsworth Air Force Base und die Stadt Rapid City befanden sich damals etwa 160 befüllte unterirdische Abschussrampen für Langstreckenraketen. Die einprogrammierten Ziele sollten jedem bekannt sein. Mittlerweile sind diese Raketen im Rahmen der Abrüstung verschrottet und die Schächte gesprengt oder zugeschüttet. Zur Erinnerung und zu Museumszwecken ist auf der Air Force Base noch ein alter Schacht mit einer unscharfen Rakete erhalten geblieben. Und in diesen durfte ich rein.
Hier einmal die Übersicht über die verstreuten und damals öffentlich auch nicht sichtbaren Gebiete der
44th Missile Wing (44. Raketengeschwader). Heute gibt es solche Geschwader bei den amerikanischen Streitkräften nicht mehr.
44th Missile Wing (44. Raketengeschwader). Heute gibt es solche Geschwader bei den amerikanischen Streitkräften nicht mehr.
Auf dem Betondeckel der Abschussrampe steht jetzt ein alter mobiler Kontrollstand. Der Deckel selbst konnte damals sehr schnell hydraulisch zur Seite bewegt werden. Einen Ernstfall gab es Gott sein Dank ja nicht.
Da ich an diesem Tag zu dieser Zeit der einzige Gast des Museums für diesen Rundgang war, konnte der Angestellte den Rundgang mit mir alleine durchführen. Neben dem Betondeckel ging es durch eine Tür eine Treppe hinunter in den Schacht.
Sie sieht zwar wie angeschlossen aus, ist aber nur noch eine Attrappe.
Alle Kontroll-Apparaturen rund herum waren noch erhalten, aber auch abgeschaltet.
Alle Kontroll-Apparaturen rund herum waren noch erhalten, aber auch abgeschaltet.
Als unser Aufenthalt auf der Ellsworth AFB nach drei erholsamen Nächten beendet war und wir die Base endgültig wieder verließen ...gab es noch einen dezenten luftwaffenmäßigen Hinweis, dass man seinen Beifahrer mit haben sollte. Ich schaute nach rechts auf den Sitz und meinte: jo, hab ich dabei. ;)
Als nächstes machten wir Stopp auf der McConnell Air Force Base in Wichita, Kansas.
Hier brauchten wir etwas mehr Zeit, um überhaupt den Haupteingang zu finden.
An den Zufahrten, die wir zunächst fanden, waren die Tore zu.
Aber irgendwann fanden wir den Haupteingang doch und zeigten der Wache unsere "Eintrittskarte" (Militärausweis) und suchten das "Air Capital Inn" und checkten ein.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Oklahoma City im Bundesstaat Oklahoma. Dort um die Mittagszeit angekommen, fuhren wir zuerst auf die Tinker Air Force Base, um uns ein Zimmer zu reservieren.
Als wir das Zimmer gebucht und bezogen hatten, machten wir am Nachmittag einen Ausflug in die Stadt.
Da Oklahoma City nicht so aufregend war, fuhren wir am frühen Abend zurück auf die Base und stellten uns mit dem Wagen in die Nähe der Flight um den Flugverkehr zu beobachten und mein Fliegerherz zu beglücken.
Die schönste und komfortabelste aber auch teuerste Übernachtung hatten wir bei der US-Navy auf der Naval Air Station Fort Worth bei Dallas. Die Stadt Fort Worth wurde 1849 als Militärposten gegründet und erhielt ihren Namen nach General William J. Worth. Der Stützpunkt selbst wurde 1941 als Tarrant Field Airdrome eröffnet. 1942 wurde er umbenannt in Fort Worth Army Air Field, da es zu der Zeit die US Air Force noch nicht gab. Nach der Gründung der Air Force 1947 wurde er 1948 in Carlswell Air Force Base zu Ehren Major Horace S. Carlswell umbenannt, der 1944 in einer Nacht-Mission gegen japanische Konvoys im Süd-Chinesischen Meer beschossen wurde und in der anschließenden Crash-Landung zusammen mit dem Co-Piloten ums Leben kam. Vorher hatte er der restlichen Besatzung den Ausstieg befohlen. Sein eigener Fallschirm war durch den Beschuss zerfetzt worden.
Mit Rückzug der aktiven fliegenden Einheiten der Air Force von der Carlswell Air Force Base gab die US-Navy ihre südöstlich von Dallas am Mountain Creek Lake gelegene Naval Air Station Dallas auf und verlegte ihre Einheiten hier her und gründete 1993 die erste Naval Air Station Fort Worth Joint Reserve Base. Joint Reserve deshalb, weil kleine Truppenteile der Army und Marines hier auch stationiert sind und die Texas Air National Guard als eine kleine Reserveeinheit der Air Force sich mit ihren F-16 Kampfjets hier in Übung hält.
Bilder unseres Zimmers bei der US-Navy:
Und während ich den landenden Flugzeugen zuschaute, fand Netti ein neues Fotografier-Objekt:
An Ausstellungsstücken hatte dieser Stützpunkt auch einiges zu bieten.
Diese F-4C Phantom der Air Force hat sich ihre "Nicht-Verschrottung"
verdient, weil sie im Vietnamkrieg einen Luftsieg errungen hat.
Zu erkennen am weißen Stern unterhalb der Cockpithaube.
Wie schon erwähnt, ist hier die Texas Air National Guard (ANG) mit ihren F-16C Jets beheimatet. Sie flogen zweimal täglich. Am späten Morgen brauchten wir keinen Wecker.
verdient, weil sie im Vietnamkrieg einen Luftsieg errungen hat.
Zu erkennen am weißen Stern unterhalb der Cockpithaube.
Wie schon erwähnt, ist hier die Texas Air National Guard (ANG) mit ihren F-16C Jets beheimatet. Sie flogen zweimal täglich. Am späten Morgen brauchten wir keinen Wecker.
Vier F-15C Eagle Jets von der Eglin Air Force Base aus Florida waren zu Gast in Fort Worth.
Im Jahre 2003, als ich noch bei den Fliegern in Laage diente, waren wir mit unseren MiG-29 Fulcrum auf der Eglin Air Force Base Gäste und haben den amerikanischen Piloten das Fürchten gelehrt.
Im Jahre 2003, als ich noch bei den Fliegern in Laage diente, waren wir mit unseren MiG-29 Fulcrum auf der Eglin Air Force Base Gäste und haben den amerikanischen Piloten das Fürchten gelehrt.
Die letzte Nacht auf einem Militärstützpunkt verbrachten wir auf der Sheppard Air Force Base bei Wichita Falls im nördlichen Texas. Auf diesem Stützpunkt befindet sich unter anderem ein multinationaler Ausbildungsverband, die NATO-Flugschule mit dem Euro-NATO-Joint-Jet-Pilot-Training Programm, kurz ENJJPT. Hier werden zukünftige Kampfflugzeug-Piloten aus Deutschland, Belgien, Holland, Dänemark, Norwegen, Italien, Türkei und der USA ausgebildet.
Die Trainingsmaschinen der ersten Ausbildungsstufe,
die Cessna T-37B Tweety.
Die Luftwaffe besitzt hier 35 Maschinen,
die aber mit Hoheitsabzeichen der US-Air Force fliegen.
Pilot und Schüler sitzen nebeneinander.
die Cessna T-37B Tweety.
Die Luftwaffe besitzt hier 35 Maschinen,
die aber mit Hoheitsabzeichen der US-Air Force fliegen.
Pilot und Schüler sitzen nebeneinander.
Für die zweite Ausbildungsstufe steht die Northop T-38 Talon bereit.
Auf diesem Flugzeug absolvieren die Flugschüler dann irgendwann ihren ersten Allein-Flug.
Auf diesem Flugzeug absolvieren die Flugschüler dann irgendwann ihren ersten Allein-Flug.
Die US-Air Force bildet auf der Sheppard AFB zudem ihre Techniker und Wartungsmechaniker an allen im Dienst befindlichen Maschinen aus.
Auf den Stellflächen parken Maschinen, die nicht mehr flugfähig sind und zur Ausbildung genutzt werden.
Nach der Übernachtung auf der Sheppard Air Force Base wollten wir planmäßig nach Amarillo zur Cadillac-Ranch fahren. Die Absicht haben wir aber aufgrund einer Unwetterwarnung für schwere Regenfälle und Überflutungen aufgegeben und sind nach Hause gefahren.
Der erste USA-Urlaub war damit zuende ...
da habt ihr ja ordentlich paar kimometer abgefahren, Respect. Ich bin zwar auch viel unterwegs, aber nur mitm flugzeug. Muss oefter mal meine Kamera mitnehmen und schussbereicht halten.
AntwortenLöschenDanke für Deinen Kommentar. Ja, Kamera lohnt - Fotos sind immer eine schöne Erinnerung. Wo bist Du öfter unterwegs? Gib Dich mal zu erkennen.
AntwortenLöschenAlso, seit ich in Russland bin, was ja auch ein sehr grosses Land ist, habe ich schon folgende groessere Staedte gesehen; Skt Petersburg, Moskau(da hab ich mich ja meist aufgehalten), Nizhni Novgorod(hier werden die Panzer hergestellt), Kasan(kommen die Hubschrauber her), Perm, Kirov, Izhevsk(wohnt Kalaschnikov), Tschaikovski Votkinsk(hier wird die SS20 hergestellt, und Ekaterinburg. In Kiev war ich auch schon, doch das zaehlt ja nicht mehr als Russland. das naechste Ziel ist der Beikalsee, wahrscheinlich werde ich dann auch nach Novosibirsk reisen, und naechstes Jahr steht Volgograd aufm Plan. Koennt ja mal bei google schauen, wieviele km zwischen den ganzen staedten liegen. Ich denke mir bei unserem naechsten Familientreffen wo alle versammelt sind, dann gibs ordentlich paar fotos anzuschauen.
AntwortenLöschenCU, Armin
Sind das nicht zuviel Militärgeheimnisse? Interessant ist aber auf jeden Fall.
AntwortenLöschenDie Übernachtungsangebote sind schon verlockend, aber zum Glück für uns nicht zu realisieren. Im Urlaub von Fluglärm geweckt zu werden stell ich mir nicht prickelnt vor, machmal brülln mir die Vögel schon zu laut.
Das sind keine Militärgeheimnisse, kann man überall nachlesen. Und Fluglärm im Urlaub ..., naja wie man´s braucht und empfindet. Echte Vögel können mich auch nerven.
AntwortenLöschen