Sonntag, August 24, 2008

Capitol Reef National Park, Utah

9. und 10. Tag - Utah
gefahrene Meilen: 378 (608 km)


Von unserem KoA beim Bryce Canyon fahren wir auf dem Highway 12 Richtung Capitol Reef National Park. Der Highway 12 gehört mit zu den Top 10 Highways im ganzen Land. Jedenfalls erzählt uns dies ein Einheimischer. Und ich nehme es mal vorweg: es ist wirklich eine sehr, sehr schöne Strecke. Aber auch einsam ...

Highway 12

Aussicht am Highway 12

Highway 12, eingebettet in weiße Felsen


Wir sind ohne Frühstück gestartet und am späten Vormittag packt uns der Hunger. Viel Auswahl haben wir nicht. Und da wir lange fahren müssen, bis wir überhaupt eine Ess-Gelegenheit finden, sind wir auch nicht wählerisch. Wir entdecken zufällig den "Hell's Backbone Grill" in Boulder, Utah - ein klitzekleiner Ort, der überwiegend von Mormonen besiedelt ist und nicht mit dem bekannteren Boulder in Colorado zu verwechseln ist.

Und wie manchmal der Zufall so spielt, stellt sich raus, dass es das beste Essen auf der ganzen Tour sein sollte (Wenn ich nur für mich spreche, dann nehme ich unseren road trip 2007 auch noch mit in die Wertung. Und trotzdem bleibt es das beste Essen!). Das Frühstück ist nämlich unglaublich lecker. Die Zutaten sind frisch und handverlesen. Alles ist hausgemacht. Also, wen von Euch es jemals in diese Gegend verschlägt, haltet unbedingt am "Hell's Backbone Grill" an und genießt jeden Bissen. Und wenn Ihr nicht direkt daran vorbeifahrt, dann ist auch ein Abstecher von 100 Meilen nicht zu viel. Für alle anderen, die einfach nur neugierig sind, ist hier der Link zur Restaurant-Homepage. Nunja, genug der Schwärmerei, denn irgendwann haben wir nämlich unser Frühstück aufgegessen und fahren weiter zum Capitol Reef National Park.

Obwohl es ein National Park ist, ist er nicht so bekannt und stark besucht. Wahrscheinlich, weil er doch etwas abgelegen ist. Der Park besticht durch imposante Felsformationen und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Der Name stammt von einem Gebiet in der Nähe des Fremont River, das die ersten Pioniere an ein Riff erinnerte. Im 19. Jahrhundert gründeten mormonische Siedler den Ort Fruita. Kernstück des Nationalparks ist die Waterpocket Fold, eine über 150 km lange geologische Formation, die sich in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Die ursprünglich horizontalen Bodenschichten, die aus Sedimenten entstanden, wurden bei der Anhebung des Colorado-Plateaus leicht geneigt und gebogen. Durch Erosion entstand dann die heutige 'Falte', die ähnlich einer Verwerfung markante Trennlinien zwischen den geologischen Schichten aufweist. Ok, genug Fakten. Hier nun unsere fotografischen Dokumente.

Dies ist zwar noch vor dem offiziellen Parkeingang, aber im Hintergrund ist sehr schön das "Riff" zu erkennen.






Nun sind wir im Park.



Eine ziemlich dunkle Regenwolke zeigt sich da, aber wirklich nass geworden sind wir nicht.




Die Parkstraße entlang der Felswände haben wir recht schnell abgefahren, daher machen wir noch einen Abstecher in Capitol Gorge - mittenrein ins "Reef".

Wenn es zu stark regnet, wird die Straße gesperrt.

Im Capitol Gorge ist man rechts und links von hohen Felswänden umgeben ...

... wie Ihr hier erahnen könnt.



Die Straße endet dann nach ein paar Meilen und man kann nur noch zu Fuß weiter. Wir fahren jedoch ohne Wanderung den Weg wieder zurück.

Übernachten wollen wir auf dem parkeigenen Zeltplatz (auch wenn der keine Duschen hat) und auf dem Weg dorthin machen wir noch einem der zahlreichen Obstgärten im Park Halt.

... und decken uns mit selbstgepflückten Äpfel ein. Am Ausgang steht eine Waage, ein Preisschild und die Kasse des Vertrauens.

Der Zeltplatz ist groß und grün und so suchen wir uns einen schönen Stellplatz aus. Es gibt Toiletten und fließendes Wasser, aber keine Duschen. Dafür zahlen wir auch nur 10,00 $ für die Nacht.

Ein ganzes Rudel Rehe grast neben dem Zeltplatz ...

... oder auch mal neben dem Zelt.

Nach dem Abendbrot gehen wir noch zur Abendverstaltung der Ranger. Heutiges Thema: nachtaktive Tiere. Die Rangerin hält einen sehr interessanten Vortrag und wie auf's Stichwort zeigen sich dann auch die ersten Nachtschwärmer - in unserem Fall Fledermäuse (Western Pipistrell. Diese fangen Insekten und Motten, welche wiederum durch's Licht angelockt wurden.).

Unser nächster Morgen fängt mit einer Ranger-geführten Wanderung an (Teilnahme ist natürlich freiwillig und kostenlos). Um 7:30 Uhr ist Treffpunkt auf dem Parkplatz. Ich bin schon gespannt, wie viele so früh aus ihren Schlafsäcken kriechen. Tja, es sind nicht viele. Neben uns Dreien kamen noch 2 weitere Besucher und die Rangerin natürlich.

Die Wanderung führt in einen Canyon und es geht um Vegetation der Wüste.

Aber bevor wir im Canyon laufen, müssen wir über einen kleinen Berg und erleben eine wunderbare Aussicht auf unserem Weg nach oben.

Da unten ist unser Zeltplatz!



Canyon erreicht.

Unsere kleine Wandergruppe lauscht den Erklärungen der Rangerin.

Felsen, löchrig wie Schweizer Käse.

Hoodoo - auch bekannt aus dem Bryce Canyon.


Nach ca. 1,5 Stunden Führung verabschiedet sich unsere Rangerin und wir laufen den Canyon noch alleine ein Stückchen weiter.






Ok, Ihr würdet sie wohl ohne Hilfestellung nicht sehen. Aber im rechten unteren Viertel des Fotos sitzt eine Eule.

Auf dem Rückweg

Nachdem wir nach einer weiteren halben Stunde das Ende des Canyons erreicht haben, kehren wir um und zum Zeltplatz zurück. Das Zelt ist schnell abgebaut und wir machen uns auf den Weg nach Salt Lake City. Am Nachmittag erreichen wir die Stadt. Geplant ist auf dem dortigen KoA zu übernachten. Der ist zwar mitten in der Stadt und vollgestellt mit Wohnwagen, aber wir wollen ja nur eine Nacht bleiben. Und nachdem wir gestern keine Duschen hatten, sind diese dafür umso schöner.

Den Rest des Tages verbringen wir also mit Körperpflege und Relaxen am Zelt. In die Stadt zieht uns noch gar nichts. Die heben wir uns für morgen auf.

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